Google entwickelt Malware-Scanner für Google Play

Google will einem Bericht von Android Police zufolge einen Malware-Scanner in Google Play integrieren. Er soll verhindern, dass schädliche Android-Apps über den Online-Marktplatz an Endverbraucher verteilt werden.

Hinweise auf den Scanner finden sich dem Bericht zufolge in bestimmten Strings von Android-Installationspaketen (.APK). Sie tragen unter anderem die Bezeichnungen „package_malware_title“ sowie „package_malware_banner_warning“. Letzterer ist demnach mit der Warnmeldung „Die Installation dieser App könnte Ihrem Gerät schaden“ verknüpft.

Die Software soll aus zwei Teilen bestehen: Der Dienst „App Check“ kontrolliert alle Anwendungen, die bereits auf einem Android-Gerät installiert sind, um möglicherweise schädliche Apps zu identifizieren. Der zweite Teil ist eine Art „Türsteher“, der Nutzer vor dem Download auf gefährliche oder als verdächtig eingestufte Apps hinweist.

Laut Android Police handelt es sich bei dem Scanner nicht um Googles Überprüfungsprogramm Bouncer, das serverseitig Apps auf bekannte Malware, Spyware und Trojaner untersucht. Wahrscheinlich sei die Schutzsoftware ein Ergebnis der Anfang September angekündigten Übernahme von VirusTotal, das ein kostenloses Online-Tool zum Aufspüren von Malware anbietet, heißt es.

Das FBI warnt indes vor einer deutlichen Zunahme mobiler Bedrohungen für Geräte mit Googles Betriebssystem Android. Die jüngsten Beispiele seien Loozfon und FinFisher. Beide verbreiteten sich über links in betrügerischen E-Mails und Textnachrichten. Loozfon stehle in erster Linie Nutzerdaten, während die Spyware FinFisher die Kontrolle über einzelne Komponenten eines Smartphones übernehmen könne. FinFisher greife auch Geräte mit iOS, Blackberry, Symbian und Windows Mobile an.

McAfee hatte im vergangenen Monat zudem festgestellt, dass Android zu den Lieblingen von Malware-Autoren zählt. „Fast alle neue Mobil-Malware richtete sich gegen die Android-Plattform. Die Mischung enthält SMS verschickende Anwendungen, mobile Botnetze, Spyware und zerstörerische Trojaner“, heißt es in McAfees Threat Report für das zweite Quartal 2012.

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com, und Dara Karr, News.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago