Twitter sperrt Konto deutscher Neonazi-Gruppe

Twitter hat erstmals in Deutschland ein Nutzerkonto aufgrund einer polizeilichen Verfügung gesperrt. Ab sofort sind die Tweets der Ende September verbotenen Neonazi-Gruppe „Besseres Hannover“ hierzulande nicht mehr sichtbar, wohl aber in anderen Ländern.

Das Twitter-Konto der Neonazi-Gruppe Besseres Hannover ist von Deutschland aus nicht mehr erreichbar (Screenshot: News.com).

Die Polizeidirektion Hannover hatte Twitter in einem Brief vom 25. September über das Verbot der rechtextremistischen Vereinigung informiert und den Mikrobloggingdienst aufgefordert, das zugehörige Benutzerkonto @hannoverticker „umgehend und ersatzlos zu schließen“. Dieser Forderung ist Twitter mit der auf Deutschland beschränkten Sperre nur teilweise nachgekommen.

Der Chefanwalt des Unternehmens, Alex Macgillivray, schreibt dazu in einem Tweet: „Wir haben die Möglichkeit, Inhalte zurückzuhalten, im Januar angekündigt. Nun machen wir zum ersten Mal davon Gebrauch.“ Um welches Konto es sich konkret handelt, verschweigt Macgillivray. Er spricht lediglich von einer „als illegal geltenden Gruppe in Deutschland“.

https://twitter.com/amac/status/258746802633842688″ data-datetime=“2012-10-18T01:50:19+00:00

Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) hatte die Neonazi-Vereinigung „Besseres Hannover“ am 25. September wegen Volksverhetzung und der Verbreitung nationalsozialistischer Propaganda verboten. Der seit 2008 bekannte Verein wurde aufgelöst und sein Vermögen eingezogen. Seine rund 40 Mitglieder hatten unter anderem rechtes Gedankengut im Internet verbreitet, rechtsextremistische Zeitschriften an Schulen verteilt und ausländerfeindliche Aktionen durchgeführt. Gegen sie laufen derzeit insgesamt 24 Ermittlungsverfahren.

[mit Material von Daniel Terdiman, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Soziale Netzwerke? Testen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

3 Stunden ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

5 Tagen ago