Mozilla hat heute seine Social API in Firefox Beta aktiviert. Erster und vorerst einziger Partner ist Facebook Messenger. Es handelt sich um einen neuartigen Ansatz, um Social Networking in den Browser zu integrieren. Die API ist zwar seit einer Woche in der Beta vorhanden, blieb aber bisher funktionslos.
Entwicklungsdirektor Jonathan Nightingale beschreibt das Konzept gegenüber News.com wie folgt: „Die Menschen nutzen Social nicht wie andere Teile des Web. Es ist nicht aufgabenbasiert, sondern durchdringt vielmehr die Aktivitäten des ganzen Tages. Die User machen dafür einen eigenen Tab auf oder beschränken es auf ihr Telefon, dem dann immer wieder mal ihre Blicke gelten.“ Deshalb schaffe die Social API ein Framework, das für eine tiefere Integration sorge.
Sowohl der Browser als auch der betreffende Dienst müssen die Social API unterstützen. Das heißt, dass das Feature vorerst auf Firefox Beta (und Aurora) sowie Facebook Messenger beschränkt ist, aber im Prinzip von jedem realisiert werden kann. „Wir wollten eine erstklassige Nutzererfahrung in Firefox schaffen, indem wir Social anders als bisher einbanden“, sagt Nightingale. „Der Social-Provider macht ein paar Angaben, und schon sind Sie drin.“
Im Fall von Facebook Messenger erhält der Browser eine Seitenleiste, die immer an der Oberfläche bleibt – außer natürlich, der Anwender klickt sie weg. Zusätzlich gibt es ein Icon, um Facebook in einem neuen Tab zu öffnen, und auch ein „Like“-Button komplettiert die Location Bar von Firefox, sodass jede Seite mit nur einem Klick über Facebook empfohlen werden kann.
Mozilla hebt in einem Blogeintrag den Datenschutz der Social API hervor. Alle Funktionen werden nach dieser Darstellung erst aktiv, wenn sie der Anwender bewusst aktiviert. Man bekommt die Facebook-Messenger-Statusleiste also nicht automatisch eingeblendet, nur weil man sich mit Firefox einmal bei Facebook angemeldet hat. Sind die Einstellungen aber aktiv, hat die Nutzung der Social API bezüglich Tracking den gleichen Effekt, als wenn man sich auf der Facebook-Seite eingeloggt hätte – nicht mehr und nicht weniger. Mozilla beziehungsweise seine API senden darüber hinaus keine Daten an die Server von Facebook oder irgendwelche andere Netze.
Eine wichtige Frage wird künftig sein, wie viel Platz die Social API welchem Anbieter einräumt beziehungsweise wie der Anwender dies regulieren kann. Nightingale freut sich indessen über erstes positives Feedback von Entwicklern. „Worauf wir uns richtig freuen, ist zu beobachten, was die Leute damit anstellen. Wir haben selbst Ideen, aber wir wissen, dass bei solchen APIs die besten Einfälle stets von außen kommen.“
[mit Material von Seth Rosenblatt, News.com]
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