Der deutsche IT-Mittelstand zeigt sich weitgehend unbeeindruckt von Euro-Schuldenkrise und weltweiter Wachstumsschwäche. Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der kleinen und mittelständischen IT-Unternehmen haben im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigende Umsätze erzielt. Das ist das Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage des Branchenverbands Bitkom.
„Das Bitkom-Mittelstandsbarometer sinkt zwar im Herbst auf nun 50 Punkte, es bleibt damit aber weiter auf hohem Niveau“, sagte Bitkom-Vizepräsident Heinz-Paul Bonn. „Der Mittelstand ist im Hightech-Bereich ein Garant für Wachstum und Arbeitsplätze.“ Im Vorquartal lag der Mittelstandsindex noch bei 57 Punkten und im Vorjahreszeitraum bei 52 Punkten.
Besonders gut laufen die Geschäfte bei den mittelständischen Anbietern von Software und IT-Dienstleistungen. Mehr als drei Viertel (76 Prozent) der befragten Unternehmen konnten im dritten Quartal ihren Umsatz steigern. Bei den Hardware-Herstellern waren es gut zwei Drittel (67 Prozent). Die Erwartungen für das Gesamtjahr bleiben weiterhin positiv. Gut drei Viertel (76 Prozent) der mittelständischen IT-Unternehmen gehen für 2012 von einem Umsatzplus aus, 17 Prozent rechnen mit rückläufigen Umsätzen.
Angesichts der positiven Zahlen wollen viele Unternehmen zusätzliche Mitarbeiter einstellen. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der befragten Mittelständler geben an, den Personalbestand zu erhöhen. Rund jeder Zehnte (11 Prozent) muss voraussichtlich Stellen abbauen. Diese Werte haben sich gegenüber dem zweiten Quartal 2012 um 5 beziehungsweise 3 Prozentpunkte verbessert. „Der Mittelstand bleibt der Jobmotor im Hightech-Sektor“, so Bonn. „Die Unternehmen bieten sowohl dem gut ausgebildeten Nachwuchs als auch Fachkräften hervorragende Perspektiven.“
Ein ungelöstes Problem bleibt laut Bitkom allerdings der Fachkräftemangel. Sechs von zehn kleinen und mittelständischen Unternehmen betrachten der jüngsten Umfrage zufolge den Mangel an geeigneten Bewerbern für offene Stellen als großes oder sehr großes Problem. Sie sehen darin ein wesentliches Wachstumshemmnis. „Mittelständische Technologieanbieter sind davon besonders betroffen, insbesondere da sie im Vergleich zu größeren Konzernen weniger bekannt sind“, erklärt Bonn.
Der Mittelstandsindex basiert auf der vierteljährlich durchgeführten Konjunkturumfrage des Bitkom. In ihrem Rahmen befragt der Verband seine Mitglieder und weitere Unternehmen der ITK-Branche zur aktuellen Geschäftsentwicklung und zu ihren Erwartungen für die nahe Zukunft. Der Index errechnet sich aus dem Saldo der positiven und negativen Umsatzentwicklung für das jeweils laufende Quartal.
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