Citigroup hat zwei Analysten entlassen und muss 2 Millionen Dollar Strafe an die Börsenaufsicht von Massachussetts zahlen. Der US-Bundesstaat verhängte die Strafe wegen unzulässiger Enthüllung nicht öffentlicher Informationen, die unter anderem den Börsengang von Facebook betrafen.
Die Gesetze von Massachussetts verbieten Analysten die schriftliche Weitergabe solcher Informationen. Anhand von E-Mails eines Citigroup-Analysten konnte die Aufsichtsbehörde ihre Vorwürfe beweisen. Demnach hatte ein untergeordneter Analyst Informationen an die französische Publikation Capital Magazine sowie den Blog TechCrunch übermittelt. Sie bezogen sich auf Facebook sowie YouTube.
Aus den Mails ging weiterhin hervor, dass er sich der Regelverstöße klar bewusst war. Er schrieb an einen TechCrunch-Autor, mit dem er offenbar befreundet war, dass ihn sein „Boss in der Luft zerreißen“ würde, sofern die von ihm weitergegebenen Informationen veröffentlicht würden. „Das könnte mir verdammten Ärger einbringen“, bekannte er in einer E-Mail an einen anderen Mitarbeiter der Bank.
Während dieser Analyst schon vor einem Monat gefeuert wurde, schied jetzt auch mit Mark Mahaney der führende Internet-Analyst der Bank aus. Obwohl ein Zusammenhang dieser Entlassungen mit der verfügten Strafzahlung naheliegend ist, wurde er von keiner Seite bestätigt. Die Regulierer von Massachussetts beschrieben in ihrem Bericht nur die Positionen und Beschäftigungszeiten der Analysten bei Citigroup, nannten aber nicht ihre Namen.
Die im Bericht festgestellten Tatsachen bestreitet Citigroup nicht. Als Teil der Einigung musste sich die Bank außerdem verpflichten, in Zukunft nicht mehr gegen die Wertpapiergesetze des Staates zu verstoßen. „Wir sind zufrieden, dass wir diese Angelegenheit beilegen konnten“, schrieb Citigroup per E-Mail an News.com. „Wir nehmen unsere internen Richtlinien und Verfahrensweisen sehr ernst und haben entsprechende Maßnahmen eingeleitet.“
Massachussetts ermittelt noch immer gegen weitere Emissionsbanken, die am Börsengang von Facebook beteiligt waren. Zu ihnen gehören Morgan Stanley, Goldman Sachs und JPMorgan Chase.
[mit Material von Charles Cooper, News.com]
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