Microsoft hat Huawei vom Launch-Event für Windows Phone 8 in San Francisco ausgeschlossen. Der chinesische Konzern ist einer von nur vier Handypartnern für Windows Phone 8. Bei den anderen handelt es sich um Nokia, Samsung und HTC.
Laut Yu Chengdong, Vizepräsident bei Huawei, hat Redmond die Entscheidung auf Druck der US-Regierung getroffen. In den USA wird dem Telekomausrüster vorgeworfen, er sei eine Bedrohung für die nationale Sicherheit und spioniere im Auftrag der chinesischen Regierung. Microsoft hingegen behauptet, Huawei nehme aufgrund unterschiedlicher Marketingstrategien nicht an der Veranstaltung teil.
„Wir sind einer der vier Anbieter und dürfen dennoch dem globalen Launch nicht beiwohnen“, schreibt Yu auf Weibo, der chinesischen Ausgabe von Twitter. „Ich hoffe, dass diese unfassbare Situation nicht für Überraschungen in den politischen und wirtschaftlichen Auseinandersetzungen zwischen China und den USA sorgt.“
Der Geheimdienstausschuss des US-Abgeordnetenhauses hatte kürzlich einen Untersuchungsbericht veröffentlicht. Darin heißt es, mangelnde Transparenz bei Huawei habe die Ermittlungen behindert, und mutmaßliche Verbindungen zur Chinese Liberation Army seien eine Gefahr für die nationale Sicherheit.
Um sein Ansehen zu verbessern, hatte Huawei im Sommer ein Team von CBS News 60 Minutes eingeladen, den US-Firmensprecher Bill Plummer am Unternehmenssitz in Shenzhen in China zu interviewen. Huaweis mysteriöser Chief Executive Officer Ren Zhengfei hingegen blieb im Verborgenen und wich jeglicher westlichen Berichterstattung aus.
Angesichts solcher Rückschläge erscheint es verständlich, dass Huawei und auch ZTE ihre eigenen mobilen Betriebssysteme entwickeln, um gegen Android, iOS und Windows Phone anzutreten. Laut Wan Biao, bei Huawei für Consumer-Produkte zuständig, läuft das Projekt gut. Im Gespräch mit einer chinesischen Website kündigte ZTE-CEO He Shiyou an, sein Unternehmen werde in China noch im vierten Quartal ein Mobilbetriebssystem anbieten.
[mit Material von Liu Jiayi, ZDNet.com]
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