Huawei hat sich mit der Bitte um Rat an den deutschen Sicherheitsforscher Felix „FX“ Lindner gewandt. Dies sagte der Sicherheitschef des chinesischen Konzerns, John Suffolk, der Agentur Reuters in einem Interview. Man wolle mit ihm eine Liste von Sicherheitslücken in Huawei-Routern erstellen.
Huawei wird – etwa in Australien und den USA – eine enge Verbindung zur chinesischen Regierung vorgeworfen, weshalb manche von einem Sicherheitsrisiko und möglichen Hintertüren sprechen. Lindner dagegen, der sich mit Huaweis Produkten befasst hat, fand keine solche Hintertür – und hält sie auch für unnötig. Die Router von Huawei weisen seiner Darstellung zufolge so viele Schwachstellen auf, dass ein Mithören von Kommunikation leicht möglich ist.
Lindner zufolge können Hacker so Zugang zu den Systemen bekommen, sich als Administrator einloggen, Administratorpasswörter ändern und Systemkonfigurationen so modifizieren, dass sie allen Traffic abfangen oder umleiten. Huawei hofft nun, mit Hilfe von Lindner seine Produkte sicherer zu machen.
Suffolk betonte, Lindners Kritik fühle sich zwar an wie ein Schlag ins Gesicht, aber man schätze sie sehr und wolle ihn nicht von seinen Äußerungen abbringen. „Manchmal braucht man eine kleine Ohrfeige, um einen Schritt zurück zu machen, nicht emotional zu reagieren und sich vielmehr zu fragen, was muss ich systematisch verändern, sodass ich solche Probleme nach und nach abstellen kann?“
Letztendlich dürfte Huaweis Ziel weiterhin darin bestehen, in westlichen Märkten als Ausrüster von Carriern Fuß zu fassen. Dies ist bisher vor allem in Großbritannien geglückt, wo die British Telecom stark auf Huawei setzt. Der Konzern betrieb dort aber einen enormen Aufwand und investierte dabei 15 Millionen Euro: Er richtete nicht nur eine Niederlassung ein, sondern schuf auch ein Testzentrum, wo Kritiker die Sicherheit der Produkte erproben können.
[mit Material von Don Reisinger, News.com]
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