Intel arbeitet an 48-Kern-Prozessor für Smartphones und Tablets

Intel-Forscher entwickeln in Barcelona einen Prozessor mit 48 Kernen für Smartphones und Tablets. Einem Bericht von Computerworld zufolge, den Intel inzwischen gegenüber News.com bestätigt hat, suchen sie auch nach Wegen, viele Prozessorkerne in mobilen Geräten zu nutzen und zu verwalten.

Heutige Chips für Smartphones und Tablets verfügen in der Regel über bis zu vier Kerne. Intels für Smartphones optimierter Atom-Chip hingegen rechnet mit einem Kern.

Laut Intel sollen zusätzliche Kerne einem Gerät die Möglichkeit geben, Aufgaben auf verschiedene Bereiche einer CPU zu verteilen. Dadurch wird der Prozessor schneller und effizienter. Beispielsweise könne ein Kern eine E-Mail verschlüsseln, während ein anderer eine App ausführe, sagte einer der Forscher gegenüber Computerworld. Einige Kerne könnten auch mit höheren Geschwindigkeiten laufen, um eine bessere Rechenleistung zu erreichen, während andere den Akku schonten und grundlegende Aufgaben bei geringeren Taktfrequenzen erledigten.

Die Verteilung von Aufgaben auf verschiedene Kerne ist nicht neu. Nvidia folgt dieser Strategie etwa mit seinem Tegra-3-Prozessor. Er enthält einen fünften Kern für den Betrieb im Sparmodus. Die vier regulären Kerne und der zusätzliche Stromspar-Kern sind allerdings nie zusammen im Einsatz.

Smartphone-CPUs mit 48 Kernen sind allerdings noch Zukunftsmusik. Die Forscher schätzen dem Bericht zufolge, dass sie erst in fünf bis zehn Jahren erhältlich sein werden. Auch ist es heute schwer vorstellbar, warum ein Mobiltelefon eine derartige Rechenleistung benötigen könnte. Es könnte zudem schwierig werden, Software zu schreiben, die derartig viele Kerne effektiv einsetzen kann.

Andererseits könnte ein derartig leistungsfähiger Prozessor Nutzer in die Lage versetzen, einen PC durch ein mobiles Gerät zu ersetzen. Es könnte alle Programme und Daten eines Anwenders aufnehmen und mit einem größeren Bildschirm verbunden werden, um Inhalte zu erstellen oder zu bearbeiten.

Darüber hinaus benötigen Dinge wie Spracherkennung und Augmented Reality viel Rechenleistung. Diese Anwendungen werden immer beliebter, weswegen die Chips, die mobile Geräte antreiben, leistungsfähiger werden müssen.

„Ich glaube, dass der Wunsch nach natürlichen Interfaces, die die Interaktion menschlicher machen, die Anforderungen an die Rechenleistung erhöhen werden“, sagte Justin Rattner, Chief Technology Officer bei Intel, im Gespräch mit Computerworld. „Eine große Anzahl von Kernen auf einem sehr hohen Leistungsniveau ist der energieeffizienteste Weg, um diese Performance zu erreichen.“

[mit Material von Shara Tibken, News.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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