AMD bringt erste Server-CPUs mit Piledriver-Kern

Nach den Prozessorreihen Trinity für Notebooks und Desktops sowie Vishera für High-End-Desktops bietet AMD nun erstmals auch Server-CPUs auf Basis der Architektur Piledriver mit 32 Nanometern Strukturbreite an. Die Opteron-Serie 6300 (Codename Abu Dhabi) umfasst zum Start zehn Modelle mit vier bis 16 Kernen und Basistaktraten von 1,8 bis 3,5 GHz. Im Turbomodus erreichen sie maximal 3,8 GHz. Die Leistungsaufnahme liegt zwischen 85 und 140 Watt TDP.

Wie der Vorgänger Interlagos vereint Abu Dhabi zwei Chips mit je vier Speicherkanälen und HyperTransport-Verbindungen in einem Modul. Er eignet sich für Enterprise-Systeme mit 2 oder 4 Prozessoren (2P oder 4P) pro Mainboard. Die für Dezember angekündigten Reihen Opteron 4300 (Seoul) und 3300 (Delhi) bieten nur einen Chip sowie zwei Speicherkanäle und zwei respektive einen HT-Link in einem Gehäuse. Sie sind für energieeffiziente 1P- und 2P-Systeme beziehungsweise für Web- und Mikroserver mit einer CPU vorgesehen.

Die Piledriver-CPUs Abu Dhabi, Seoul und Delhi treten die Nachfolge der Bulldozer-Chips Interlagos, Valencia und Zurich an (Bild: AMD).

Während Abu Dhabi den Sockel G34 nutzt, verwendet Seoul den Sockel C32 und Delhi den von Desktops bekannten Sockel AM3+. Alle sind pinkompatibel zu den Vorgängern Interlagos, Valencia und Zurich, sodass sie nach einem BIOS-Update auch auf älteren Mainboard eingesetzt werden können.

Das 1392 Dollar teure Spitzenmodell 6386 SE der Opteron-6300-Reihe besitzt 16 Kerne, die standardmäßig mit 2,8 GHz laufen. Im Turbomodus takten sie sich auf bis zu 3,5 GHz hoch. Mit 140 Watt TDP liegt die Leistungsaufnahme 25 Watt über der der übrigen neuen Modelle. Nur der 16-Kern-Chip Opteron 6366 HE kommt bei Taktraten zwischen 1,8 und 3,1 GHz mit 85 Watt aus.

Laut AMD liefern die Piledriver-Chips im Server-Benchmark SPECjbb2005, das die Java-Performance misst, bis zu 24 Prozent mehr Leistung als die Vorgängerserie Opteron 6200 mit Bulldozer-Kern. Die Leistung pro Watt soll bis zu 40 Prozent höher liegen, was zu geringen Gesamtbetriebskosten (TCO) beiträgt.

Erste Server von Dell und HP auf Basis des Opteron 6300 werden bis Ende des Jahres erwartet. Ab sofort sind unter anderem Systeme von Cray, SGI oder Supermicro verfügbar. AMDs eigene Plattform „Roadrunner„, die für das Open Compute Project entwickelt wurde, soll im ersten Quartal 2013 auf den Markt kommen.

Übersicht über AMDs Opteron-6300-CPUs für Server

Modell CPU-Kerne Basistakt Turbotakt TDP Preis
6386 SE 16 2,8 GHz 3,5 GHz 140W $1392
6380 16 2,5 GHz 3,4 GHz 115W $1088
6378 16 2,4 GHz 3,3 GHz 115W $867
6376 16 2,3 GHz 3,3 GHz 115W $703
6348 12 2,8 GHz 3,4 GHz 115W $575
6344 12 2,6 GHz 3,2 GHz 115W $415
6328 8 3,2 GHz 3,8 GHz 115W $575
6320 8 2,8 GHz 3,3 GHz 115W $293
6308 4 3,5 GHz N/A 115W $501
6366 HE 16 1,8 GHz 3,1 GHz 85W $575

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ZDNet.de Redaktion

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