Rackspace will neben VMware auch Amazon Web Services angreifen

Rackspace hat solide Zahlen für sein drittes Geschäftsquartal gemeldet: Mit 19 US-Cent Gewinn pro Aktie entsprach es den Erwartungen. CEO Lanham Napier nutzte die Gelegenheit, um auf strategische Ziele hinzuweisen: Ihm zufolge will die Cloud-Plattform Openstack nicht nur eine Alternative zu VMware, sondern auch zu Amazon Web Services sein. Er wies allerdings auch auf fundamentale Unterschiede hin.

Rackspace setzt sich aus zwei Geschäftsbereichen zusammen: einem kleineren, aber sehr schnell wachsenden Cloud-Geschäft und einer Hosting-Abteilung, die sich durch ihren Kundensupport auszeichnet. Die Cloud-Plattform Openstack ist quelloffen, während der De-facto-Cloudstandard von AWS technisch größtenteils ein Geheimnis bleibt.

Napier erklärte in einer Konferenz zum Quartalsergebnis: „Wir haben alles auf die Openstack-Technologie gesetzt, weil wir erstens glauben, uns damit am Markt differenzieren zu können, sie zweitens unsere Public Cloud technisch voranbringt und drittens unsere Zielgruppe deutlich vergrößert. Viertens macht sie unser Modell effizienter, fünftens können wir dadurch unsere Lösungen so anbieten, wie Firmen das gern möchten – in einem offenen Format.“

Bisher hätten VMware und Amazon den Markt für Public und Private Clouds dominiert, führte der CEO aus. „Amazon hat davon profitiert, dass es die erste Public Cloud überhaupt anbot. Es ist ihm hervorragend gelungen, Early Adopter anzuziehen und das Potenzial von Public Clouds zu kommunizieren. VMware dagegen war ein Pionier im Markt für x86-Virtualisierung und baute ein Geschäft mit einem Umfang mit mehreren Milliarden Dollar auf, indem es proprietäre Software an Firmen verkaufte, die selbst kleine Clouds aufsetzen wollten. Beide setzen jedoch auf das veraltete Modell, ihre Kunden durch proprietäre Technik einzusperren. Wir glauben, dass sich die Welt in eine andere Richtung bewegt.“

Napier zufolge zeigt große Nachfrage, dass Rackspace durchaus als Alternative zu AWS gesehen werde. Auf die Frage nach Abwerbestrategien für AWS-Kunden sagte er, man wolle beim Handel anfangen. „Wir müssen sicherstellen, dass der CEO jedes Handelsunternehmens, das AWS nutzt, auch weiß, dass er nicht seinem größten Konkurrenten noch Umsatz liefern muss.“

Allgemein spreche man jetzt mit Kunden einer Größe, die Rackspace vor einem Jahr einfach noch nicht ausreichend hätte versorgen können. „CIOs suchen jemanden, der hereinkommt und ihnen erklärt, wie sie in die Cloud kommen. Die Realität ist doch: Mit dem Aufstieg des digitalen Handels müssen IT-Abteilungen die Technik-Motoren des Unternehmens werden. Dafür ist die Cloud ein großartiges Werkzeug. Amazon setzt auf schiere Größe. Wir setzen auf Service.“

[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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