Megaupload-Klon noch vor dem Start vorerst gestoppt

Die Regierung von Gabun will Megaupload-Gründer Kim „Dotcom“ Schmitz die Domain Me.ga entziehen, unter der er einen neuen Speicherdienst etablieren wollte. Schmitz sieht das als Ergebnis einer von den USA gegen ihn betriebenen „Hexenjagd“.

Gabuns Kommunikationsminister Blaise Louembe erklärte, er habe die Anweisung zur sofortigen Sperrung der Site Me.ga gegeben, um „geistige Eigentumsrechte zu schützen“ und „Cyberverbrechen wirksam zu bekämpfen“. „Gabun kann nicht als Plattform oder Schutzschirm für das Begehen urheberrechtlicher Verstöße dienen und möchte sich nicht von skrupellosen Leuten ausnutzen lassen“, sagte er. Eine Untersuchung habe ergeben, dass der Traffic von Me.ga zu einer in Frankreich gehosteten Sharing-Site weitergeleitet werden sollte, die Zugriff auf Dateien geben sollte.

Megaupload-Gründer Kim „Dotcom“ Schmitz (Screenshot: Greg Sandoval / News.com)

Ira Rothken, der im Silicon Valley für Schmitz und die Verteidigung von Megaupload tätige Anwalt, bestätigte im Gespräch mit News.com, dass der angekündigte Cloud-Schließfachdienst nicht unter www.me.ga erreichbar sein wird. Er erklärte jedoch, der neue Dienst sei noch immer in Vorbereitung. „Die Site war noch nicht einmal funktionsfähig“, sagte er. „Megaupload und Kim sind unschuldig, für sie gilt die Unschuldsvermutung. Es sieht nach fehlender Netzneutralität Gabuns aus … Wir werden einfach eine andere Domain nutzen.“

„Macht euch keine Sorgen“, beruhigte Schmitz selbst über Twitter prospektive Nutzer des neuen Dienstes. „Wir haben eine alternative Domain.“ Die USA und Vivendi seien für die Entziehung der Domain verantwortlich – und dafür, dass der Minister des zentralafrikanischen Landes Gabun Cloud-Speicherung zum Cyberverbrechen erklärte.

Der Megaupload-Gründer hatte vor wenigen Tagen angekündigt, seine neue Plattform im Januar 2013 und damit ein Jahr nach der Abschaltung von Megaupload durch das FBI eröffnen zu wollen. Das US-Justizministerium wirft dem Ex-Hacker und sechs weiteren Männern vor, 175 Millionen Dollar mit Piraterie verdient zu haben. Es hat seine Vermögenswerte sicherstellen lassen und seine Auslieferung aus Neuseeland beantragt.

[mit Material von Greg Sandoval, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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