Samsung hat einem Bericht von MarketWatch zufolge die Preise für seine Chipfertigung erhöht, aber nur für einen einzigen Kunden – nämlich Apple. Beide rivalisieren als Hersteller von Smartphones und Tablets, beide sind in einen weltweiten Rechtsstreit um Nachahmung und Patentverletzung verwickelt, aber Apple ist von Samsung weiter als Zulieferer abhängig.
Der Blog des Wall Street Journal bezieht sich auf eine Quelle, die mit Verhandlungen zwischen den beiden Rivalen vertraut sein soll. Dort heißt es, Apple habe die von Samsung geforderte deutliche Preiserhöhung hinnehmen müssen, da derzeit kein anderer Chipfertiger Apples Vorgaben umsetzen könne. Apples erste Reaktion sei die Suche nach einem neuen Partner gewesen – aber vergeblich.
Inzwischen sollen die neuen Chip-Preise schon Realität sein. Apple hat vergangenes Jahr rund 130 Millionen von Samsung gefertigte Prozessoren gekauft, dieses Jahr aber etwa 200 Millionen, die in iPhones und iPads Verwendung finden. Apple liefert selbst die Blaupause, nämlich eine Weiterentwicklung von ARMs Prozessordesign, nach der Samsung die Fertigung vornimmt, da Apple nicht selbst über eine so genannte Fab verfügt.
Im Jahr 2014 endet MarketWatch zufolge der Vertrag, nach dem Apple seine Chips von Samsung bauen lässt. Bis dahin könnte Apple selbst zum Chipfabrikanten aufgestiegen sein. Vergangenen Monat wurde Vizepräsident Bob Mansfield mit der Aufgabe betraut, das Chipgeschäft unabhängiger von Dritten zu gestalten. Mit Jim Mergard hat Apple außerdem einen Prozessorexperten angeheuert, der schon für AMD und Samsung tätig war.
Ein Gericht hatte Samsung diesen Sommer zu einem Schadenersatz in Höhe von 1,05 Milliarden Dollar verurteilt, da es nach Meinung der Geschworenen das iPhone und iPad bewusst in Geräten und Funktionen kopiert hat.
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]
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