Analyst: Vergleich mit Apple kostet HTC bis zu 8 Dollar pro Smartphone

Apple erhält angeblich im Rahmen des mit HTC geschlossenen Vergleichs eine Lizenzgebühr von 6 bis 8 Dollar für jedes im kommenden Jahr ausgelieferte Smartphone. Das hat der Sterne-Agee-Analyst Shaw Wu nach Gesprächen mit Quellen in der Mobilbranche ermittelt. Er schätzt, dass HTC 2012 zwischen 30 und 35 Millionen Smartphones verkaufen wird, was zwischen 180 und 280 Millionen Dollar in Apples Kasse spülen würde.

HTC und Apple hatten am Wochenende bekannt gegeben, dass sie ihren Patentstreit beigelegt und ein Lizenzabkommen mit einer Laufzeit von zehn Jahren unterzeichnet haben. Da sie sich gegenseitig Rechte an ihrem geistigen Eigentum einräumen, müssen theoretisch beide Seiten auch Lizenzgebühren bezahlen. Ob eine Partei mehr zahlen muss als die andere oder ob sich die Zahlungen gar aufheben, teilten die beiden Firmen nicht mit. Wu geht jedoch davon aus, dass Apple finanzielle Vorteile aus der Abmachung zieht.

Die Berechnungen des Analysten werden von einer Quelle des Wall Street Journal gestützt, die nach eigenen Angaben die Bedingungen des Vertrags kennt. Die Person wisse aber nicht genau, wie viel Geld der iPhone-Hersteller von seinem taiwanischen Rivalen erhält, heißt es. Das Management von HTC sei erleichtert, dass der Streit nun vorbei sei. HTC sei an Apple mit einem Vergleichsvorschlag herangetreten.

Nach Abschluss des Lizenzabkommens mit HTC wird nun über Apples nächste Schritte spekuliert. Wu glaubt, dass der Vertrag mit HTC als Vorlage für Vereinbarungen mit anderen Firmen dienen könnte, etwa Samsung oder Motorola. Auch in Verhandlungen mit diesen Firmen werde Apple die Oberhand behalten.

„Wir glauben, dass es fair wäre, wenn Apple für sein geistiges Eigentum Lizenzzahlungen erhält“, sagte Wu. Das gelte insbesondere für die von Apple entwickelten Multitouch-Gesten für moderne Smartphones und Tablets mit Touchscreens. „Vor dem iPhone und iPad gab es wohl keine Produkte mit ähnlichen Funktionen und ähnlichem Aussehen.“

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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