Die australische Regierung fordert von Apple eine Steuernachzahlung in Höhe von 28,5 Millionen australischen Dollar (23 Millionen Euro). Das berichtet der Sydney Morning Herald unter Berufung auf die Steuerbehörde Australia Tax Office. Demnach ging Apple schon im April ein entsprechender Bescheid zu.
Dem Bericht zufolge erwirtschafte Apples australische Niederlassung im vergangenen Jahr 4,9 Milliarden australische Dollar Umsatz. Seine Steuerzahlung belief sich auf 94,7 Millionen AU-Dollar.
Anfang des Monats hatte die Sunday Times anhand einer Börsenpflichtmeldung von Apple ermittelt, dass das Unternehmen aus Cupertino 2011 außerhalb der USA einen Gewinn von 36,87 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet hat, der lediglich mit 713 Millionen Dollar versteuert wurde. Der daraus resultierende Steuersatz liegt unter 2 Prozent. In den USA führte Apple hingegen 13,32 Milliarden Dollar an den Fiskus ab.
Es ist keine Überraschung, dass ausländische Regierungen darüber nicht erfreut sind und nach Wegen suchen, mehr Steuern von Apple zu erhalten. Allerdings sind die Firmengeflechte, die Apple und andere Technologiefirmen nutzen, um ihre Profite in Ländern mit besonders niedrigen Steuersätzen zu versteuern, vollkommen legal.
Trotzdem regt sich international immer mehr Widerstand gegen dieses Vorgehen. In der vergangenen Woche wurde beispielsweise bekannt, dass Frankreich von Amazon 252 Millionen Dollar nachfordert. Dabei geht es um Steuern aus den Jahren 2006 bis 2010, die sich aus der „Zuordnung von Einkommen zwischen verschiedenen ausländischen Zuständigkeitsbereichen“ ergeben. Amazon will notfalls gerichtlich gegen die Nachforderung vorgehen.
Der Online-Händler steht zudem in Großbritannien in der Kritik. Dort musste sich ein Vertreter des Unternehmens zuletzt zusammen mit Managern von Google und Starbucks den Fragen eines Parlamentsausschusses zur „Besteuerung multinationaler Konzerne“ stellen. Amazon zahlte 2011 auf 3,3 Milliarden Dollar Umsatz im Vereinigten Königreich praktisch keine Steuern, da für das britische Geschäft die Niederlassung in Luxemburg verantwortlich ist. Dort profitiert das Unternehmen von einem niedrigeren Steuersatz von 11 Prozent auf ausländische Gewinne. Dasselbe Modell wendet Amazon auch hierzulande an.
[mit Material von Don Reisinger, News.com]
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