Japanische Regierung will Mehrheit an Chiphersteller Renesas erwerben

Die Aktionäre des angeschlagenen Halbleiterkonzerns Renesas Electronics sind angeblich kurz davor, einem Rettungsplan zuzustimmen, der die Übernahme einer Anteilsmehrheit durch die japanische Regierung vorsieht. Das berichtet Reuters und stützt sich dabei auf die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei.

Dem Bericht zufolge wurde die Zustimmung schon länger erwartet. Es soll jedoch zu einer Verzögerung gekommen sein, daher sei eine offizielle Ankündigung erst Anfang Dezember zu erwarten. Zur Abmachung gehört eine Investition in Höhe von 180 Milliarden Yen (1,68 Milliarden Euro) durch einen regierungseigenen Fonds, um zwei Drittel von Renesas zu erwerben.

Der Plan beinhaltet außerdem eine Finanzspritze in Höhe von 20 Milliarden Yen (187 Millionen Euro) durch acht wichtige Kunden des Unternehmens, zu denen die Fahrzeughersteller Toyota und Nissan gehören. Jeweils eine Milliarde Yen (9,35 Millionen Euro) sollen die Aktionäre Hitachi und NEC zuschießen. Mitsubishi als weiterer Hauptaktionär hingegen will sich durch die Übernahme von einigen Hundert Renesas-Mitarbeitern beteiligen.

Renesas ist aus den ausgegliederten Halbleiterbereichen von Hitachi, Mitsubishi und NEC entstanden – und sie sind noch immer wesentlich daran beteiligt. Es steht vor allem im Wettbewerb mit Samsung Electronics und Freescale Semiconductor. Im Sommer dieses Jahres erklärte das Unternehmen, aufgrund wirtschaftlicher Probleme 5000 Mitarbeiter und damit zwölf Prozent seiner Angestellten weltweit entlassen zu müssen. Außerdem sollen innerhalb von drei Jahren bis zu 10 von 18 Fabriken in Japan geschlossen werden.

Obwohl Renesas erklärte, eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. ließ die Hoffnung auf den Rettungsplan die Aktien des Chipherstellers um 17 Prozent in die Höhe schnellen. Renesas gilt noch immer als fünftgrößter Halbleiterlieferant der Welt. Seine Stärke liegt vor allem in Prozessoren für die Fahrzeugelektronik, und sie beflügelt auch die Hoffnungen auf ein Überleben des Unternehmens.

[mit Material von Ellyne Phneah, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

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