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Erster Apple-Rechner erzielt bei Auktion knapp 500.000 Euro

Der Apple I wurde ohne Gehäuse verkauft (Bild: Auktionshaus Breker).

Das Kölner Auktionshaus Breker hat nach eigenen Angaben einen funktionsfähigen „Apple I“ für einen Rekordpreis von 491.868 Euro an einen anonymen Internet-Bieter versteigert. Der gehäuselose Rechner ist das erste Computermodell von Apple, das von Steve Wozniak 1976 entwickelt und von Steve Jobs vermarktet wurde.

Insgesamt schraubten Wozniak und Jobs nur 200 Stück des Apple I in der Garage von Jobs‘ Eltern in Palo Alto zusammen. Heute existieren schätzungsweise nur noch 43 Exemplare weltweit, lediglich sechs davon sind in funktionstüchtigem Zustand. Der damalige Verkaufspreis betrug 666,66 Dollar.

Der Apple I gilt als erster PC mit Monitor- und Tastaturanschluss. Apple lieferte nur die Hauptplatine, die restliche Peripherie wie Netzteil, Tastatur, Monitor oder Datasette mussten Käufer sich zusätzlich selbst besorgen. Das jetzt versteigerte Set enthält alle Komponenten, die für den Betrieb nötig sind: ein Netzteil mit den von Apple empfohlenen Transformern, ein „Datanetics ASCII Keybord“, ein Sanyo-Monitor und den Kassettenrekorder „Panasonic 2012“. Ein Video demonstriert die Funktionsweise des ersten Apple-Rechners.

Dem Auktionshaus Breker zufolge hatte der Apple I kein Betriebssystem, lediglich ein sogenanntes Monitor-Programm stellte die Schnittstelle zwischen Tastatureingabe, CPU, Speicher und Bildschirmausgabe her. Ein höheres Betriebssystem wie Basic musste von Kassette geladen werden, war aber erst 1977 für den Apple I verfügbar. Dazu benötigte man eine Cassette-Interface-Karte, die Apple als Zubehör anbot. Das versteigerte Set enthält eine moderne Replika dieser Karte und authentische Reproduktionen der Software-Kassetten. Auch eine Kopie des von Steve Wozniak unterschriebenen Handbuchs liegt bei, das noch das ursprüngliche Apple-Logo aufweist: Isaac Newton unter einem Apfelbaum liegend. Das bis heute bekannte Apfel-Logo verwendet Apple erst seit Februar 1977 als Firmenzeichen.

Verkäufer des Apple I ist der Sammler Rudolf Brandstötter. Er zeigte sich angesichts der erwarteten Preisspanne von 120.000 bis 200.000 Euro bei einem Startgebot von 70.000 Euro zugleich überrascht und begeistert über das Rekordgebot: „Unglaublich! Das hätte ich nicht erwartet. Das Interesse an Apple und alten Computern steigt“, sagte er der Nachrichtenagentur Reuters.

Im Juni 2012 hatte das Auktionshaus Sotheby’s in New York erstmals einen der sechs funktionsfähigen Apple I versteigert. Er wechselte damals für 374.500 Dollar den Besitzer.

Dieses Apple-I-Set war einem anonymen Bieter 491.868 Euro wert (Bild: Auktionshaus Breker).

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ZDNet.de Redaktion

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