Hacker veröffentlichen Daten der internationalen Atomenergie-Organisation

Die Internationale Atomenergie-Organisation IAEA hat bestätigt, dass eine bislang unbekannte Hackergruppe namens „Parastoo“ Daten entwenden und veröffentlichen konnte. Ein bei Pastebin veröffentlichtes Dokument enthält über 100 Kontaktdaten mit den E-Mail-Adressen von Experten, die offenbar mit der Organisation zusammenarbeiten.

„Die IAEA bedauert die Veröffentlichung von Informationen, die von einem alten Server gestohlen wurden, der schon vor einiger Zeit abgeschaltet wurde“, erklärte Organisationssprecherin Gill Tudor gegenüber Reuters. „Die Technik- und Sicherheitsteams analysieren die Situation und unternehmen alles, um dafür zu sorgen, dass keine weiteren Daten gefährdet sind.“

Ihren Namen Parastoo hat die Hackergruppe aus Farsi entlehnt, der persischen Amtssprache im Iran. Es heißt „Schwalbe“ und wird auch als weiblicher Vorname gebraucht. Die Hacker fordern die mit der IAEA verbundenen Experten zur Unterzeichnung einer Petition auf, die nach einer „offenen Untersuchung in die Aktivitäten in Dimona“ verlangt.

Dimona ist eine israelische Stadt in der Wüste Negev, in der sich ein Atomforschungszentrum befindet. Obwohl nie offiziell bestätigt, wird vielfach vermutet, dass Israel über Nuklearwaffen verfügt und in Dimona waffenfähiges nukleares Material herstellt.

Zu den Aufgaben der IAEA gehört es, die Weiterverbreitung von Atomwaffen zu verhindern. Ein westlicher Diplomat ging gegenüber Reuters nicht davon aus, dass sich die gestohlenen Daten auf vertrauliche Ermittlungen der Organisation beziehen. Die IAEA ist eine eigenständige wissenschaftlich-technische Organisation, die durch ein Abkommen mit den Vereinten Nationen verbunden ist.

Mitte dieses Monats hatte die IAEA über die Fertigstellung einer zweiten Urananreicherungsanlage im Iran berichtet. Durch diese unterirdische Anlage könne es künftig weit mehr Brennstoff anreichern als bisher. Die Organisation monierte in ihrem Bericht, dass der Iran noch immer Kontrollen blockiere. Westliche Länder werfen dem Iran schon seit Jahren vor, den Bau von Nuklearwaffen vorzubereiten.

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

2 Tagen ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

5 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

6 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

6 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

6 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

7 Tagen ago