Amazon Web Services wird die Preise für den Cloud-Speicher S3 um etwa 24 bis 27 Prozent senken. Das hat Andy Jassy, Senior Vice President von Amazon Web Services, auf der Konferenz re:Invent in Las Vegas angekündigt. Die neuen Preise sollen in allen Regionen gelten. Amazon will sich Jassy zufolge verstärkt von der „alten Garde der Technologieunternehmen“ absetzen.
„Die alte Garde der Technologieunternehmen nimmt ihre Produkte und hängt ihnen das Wort ‚Cloud‘ an“, sagte Jassy während einer Keynote. „Sie müssen aufpassen, wer Ihnen was erzählt.“ Die Wirtschaftlichkeit von Amazons Angebot sorge bei der alten Garde für Unruhe.
Die Amazon Web Services haben laut Jassy einen deutlichen Vorsprung vor den Konkurrenten wie etwa Google, Hewlett-Packard und Oracle. Der Cloud-Dienst zähle mehrere Hunderttausend Kunden in 190 Ländern weltweit. Darunter seien 300 Regierungsbehörden und 1500 Bildungseinrichtungen. Allein im Cloud-Speicher S3 gebe es insgesamt 1,3 Billiarden Objekte. Zudem führe AWS mehr als 835.000 Anfragen pro Sekunde aus.
2012 werde AWS 158 neue Dienste und Funktionen einführen, ergänzte der Manager. 2011 seien es lediglich 81 gewesen. Aktuell besitze AWS ausreichend Server-Kapazität, um einen Weltkonzern mit einem Tagesumsatz von 5 Milliarden Dollar zu versorgen.
Jassys Aussagen wurden auch von mehreren Kunden gestützt. Tom Soderstrom, CTO des Jet Propulsion Laboratory der NASA, erläuterte, wie das Mars-Curiosity-Projekt AWS nutzt, um Videos der Mission weltweit zur Verfügung zu stellen. Netflix-CEO Reed Hastings kündigte an, sein Unternehmen werde in den kommenden Monaten vollständig zu AWS wechseln. Die Tatsache, dass Amazon ein Wettbewerber von Netflix sei, habe keinen Einfluss auf die Geschäftsbeziehung. Auch Führungskräfte von Johnson & Johnson sowie Pfizer beschrieben Details ihrer AWS-Implementierung.
Insgesamt zählte die Veranstaltung in Las Vegas rund 6000 Besucher. Jassy zufolge geht es Amazon mit re:Invent nicht um Marketing, sondern um Wissen und Ausbildung zum Thema Cloud. Mit einer zunehmenden Zahl von Kunden sei AWS in der Lage, seine Kosten und damit auch die Preise zu senken. Seit 2006 habe man die Preise bereits 23-mal nach unten korrigiert.
[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]
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