Google übernimmt Paketstation-Betreiber BufferBox

Mit BufferBox hat Google ein kanadisches Unternehmen gekauft, das Schließfächer für die Abholung von Paketen anbietet. Das Start-up wurde von drei Studenten der University of Waterloo gegründet. Es hält Schließfächer bis jetzt nur an einer begrenzten Anzahl von Standorten bereit, plant jedoch einen baldigen Ausbau in kanadischen und US-amerikanischen Städten.

„Wir wollen so viel Reibungsverluste wie möglich bei der Einkaufserfahrung vermeiden, während wir den Kunden helfen, Zeit und Geld zu sparen“, erklärte ein Google-Sprecher gegenüber News.com. „Wir glauben, dass das Team von BufferBox viele großartige Ideen in dieser Hinsicht hat.“

Die Schließfächer von BufferBox funktionieren ähnlich wie die Packstationen der DHL in Deutschland, bei denen sich rund um die Uhr Pakete abholen, frankieren und verschicken lassen. Die Nutzer können sich kostenlos dafür anmelden und erhalten eine Lieferadresse, die sie bei Online-Bestellungen angeben können. Ist eine Sendung eingetroffen, erhalten sie per E-Mail eine jeweils nur einmal verwendbare PIN-Nummer, nach deren Eingabe sie das Paket entnehmen können.

Das Start-up geht in ein Geschäftsfeld, das bereits reichlich Konkurrenz kennt. Am stärksten engagiert ist Amazon, das ähnliche Schließfächer betreibt und sie außerdem in US-Filialketten wie Radio Shack und Staples installieren will.

BufferBox kommt aus der Schule des Start-up-Inkubators Y Combinator und hat rund 3 Millionen Dollar von Angel-Investoren erhalten. „Während Online-Shopping immer typischer dafür ist, wie wir Produkte kaufen, freuen wir uns darauf, diese Erfahrung auf eine neue Ebene zu bringen“, schreiben die Gründer in einem Blogeintrag.

Der Kaufpreis betrug über 17 Millionen Dollar, wie TechCrunch unter Berufung auf verlässliche Quellen berichtet. Die BufferBox-Mitarbeiter werden in Waterloo bleiben und lediglich eine Etage höher ziehen. Laut Financial Post befindet sich die örtliche Google-Niederlassung im gleichen Gebäude – und so könnte auch der Kontakt zum Start-up entstanden sein.

Googles weitere Pläne mit BufferBox sind noch unklar, könnten aber durch die sich entwickelnde Konkurrenz mit Amazon motiviert sein. Vor einem knappen Jahr berichtete das Wall Street Journal, Google wolle in den USA einen schnellen Zustelldienst ins Leben rufen, der wie Amazon Prime online gekaufte Waren garantiert innerhalb eines Tages ausliefert. Nicht nur bei digitalen Medien sieht sich Google zunehmend im Wettbewerb mit Amazon. Der Onlinehändler zieht zunehmend die Produktsuche auf sich, da viele Kaufinteressenten zuerst bei Amazon und dann erst bei Google suchen – aber die Produktsuche ist durch die begleitende Werbung auch für Google besonders lukrativ.

[mit Material von Casey Newton, News.com]

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Black Friday: Vorsicht vor schädlichen QR-Codes

Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.

2 Tagen ago

Black Friday: Zahl der ominösen Shopping-Websites steigt

Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.

2 Tagen ago

SmokeBuster bekämpft SmokeLoader

Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.

2 Tagen ago

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

3 Tagen ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

3 Tagen ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

3 Tagen ago