Nokia Siemens Networks (NSN) hat sich von einem weiteren Geschäftsbereich getrennt. Wie es heute mitteilte, geht die Sparte „optische Netzwerke“ zu einem nicht genannten Preis an den Finanzinvestor Marlin Equity Partners. Der Deal soll im ersten Quartal 2013 abgeschlossen werden. Er wird auch Auswirkungen auf Mitarbeiter in Deutschland haben.
Marlin Equity Partners will auf Basis der übernommenen NSN-Abteilung einen Branchenführer im Bereich optische Netzwerke aufbauen. Dieser Markt ist bislang stark fragmentiert.
Aktuell zählt die Glasfasersparte von NSN rund 1900 Beschäftigte – die meisten von ihnen in Deutschland, Portugal und China. Nach der Übernahme wird die Zentrale des neuen Unternehmens in München sein. Das bestehende Managementteam soll die Geschäfte weiter leiten, zum CEO wurde Herbert Merz berufen. Aktuell ist er Head of Optical Networks bei NSN.
Das schwächelnde Gemeinschaftsunternehmen von Nokia und Siemens prüft schon seit längerem, welche Vermögenswerte es durch einen Verkauf zu Geld machen kann. Im Mittelpunkt des weltweiten Restrukturierungsplans steht dabei die Konzentration auf das mobile Breitbandgeschäft.
Seit der Gründung im April 2007 hat NSN keinen Gewinn gemacht. Das Netzwerk-Joint-Venture wurde für Siemens und Nokia zum Milliardengrab. Zuletzt wurde bekannt, dass der Standort Bruchsal in Baden-Württemberg so schnell wie möglich geschlossen werden soll. Davon sind rund 650 Mitarbeiter betroffen. Der Zeitpunkt der Werksschließung hängt von den laufenden Verhandlungen mit Belegschaft und Betriebsrat ab.
NSN-CEO Rajeev Suri sieht sich hinsichtlich der strategischen Neuausrichtung bestätigt: „2012 hat Nokia Siemens Networks gewaltige Fortschritte dabei gemacht, sich zum weltgrößten Breitbandspezialisten zu entwickeln. Unser strategischer Fokus auf unser Kerngeschäft hat es uns ermöglicht, Energie und Investitionen in Bereiche wie LTE zu stecken, wo wir unsere weltweite Führung ausgebaut haben.“
Laut Bloomberg denkt Suri auch über eine Expansion in die USA nach. In den Vereinigten Staaten könnte NSN zugute kommen, dass die konkurrierenden Netzwerkausrüster Huawei und ZTE dort keinen guten Ruf genießen. Der US-Kongress hatte Anfang Oktober in einem Bericht offiziell vor Produkten und Dienstleistungen der chinesischer Unternehmen gewarnt, weil er darin ein Sicherheitsrisiko sieht.
[mit Material von Sibylle Gaßner, silicon.de]
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