Patentstreit: Ericsson fordert US-Verkaufsverbot für Samsungs Galaxy-Produkte

Ericsson hat seinen Rechtsstreit mit Samsung ausgeweitet. In einer Ende vergangener Woche bei der US-Außenhandelsbehörde International Trade Commission (ITC) eingereichten Beschwerde fordert das schwedische Unternehmen wegen angeblicher Patentverletzungen ein Verkaufsverbot für Samsungs Smartphones und Tablets der Produktreihe Galaxy.

Wie der Patentblogger Florian Müller meldet, richtet sich die Klage unter anderem gegen Galaxy S3 und S2, Galaxy Nexus, Galaxy Note, Galaxy Tab und Galaxy Note 10.1. Außerdem umfasst die Liste zahlreiche Fernseher und Media-Player des koreanischen Elektronikkonzerns.

Insgesamt soll Samsung mit seinen Produkten gegen elf Patente von Ericsson verstoßen. Sie beschreiben Techniken für Funkempfänger sowie Hardware und Software von drahtlosen Kommunikationsgeräten, wie Müller, der unter anderem Oracle und Microsoft in Patentfragen berät, in seinem Blog FOSS Patents berichtet. Darüber hinaus gehe es um Schutzrechte für Kommunikationsstandards wie GSM, GPRS, EDGE, W-CDMA, LTE und WLAN 802.11. Samsungs wichtigster Konkurrent Apple habe das fragliche geistige Eigentum von Ericsson lizenziert.

Mit der ITC-Beschwerde erhöht Ericsson den Druck auf Samsung. Ende November hatte das Unternehmen bei einem Bezirksgericht in Texas Klage gegen Samsung eingereicht. Es soll sich weigern, ein inzwischen abgelaufenes Abkommen mit Ericsson zu verlängern, und insgesamt 24 Patente zu FRAND-Bedingungen zu lizenzieren.

Samsung hingegen behauptet, die von Ericsson geforderten Lizenzgebühren seien „überhöht“. Ericsson zufolge haben bisher aber mehr als 100 Technologiefirmen die Bedingungen akzeptiert.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

3 Tagen ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

6 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

7 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

7 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

7 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

1 Woche ago