Auf der HP-Kundenveranstaltung Discover in Frankfurt am Main hat Dave Donatelli, Executive Vice President und General Manager der Enterprise Group von Hewlett-Packard, bekannt gegeben, dass sich interessierte Firmen ab sofort als Betatester für den SDN-Controller melden können. Außerdem kündigte er für Mitte 2013 auf ARM-Prozessoren basierende Servermodule an – ein von HP unter dem Codenamen Moonshot schon länger propagiertes Projekt.
Die Server mit ARM-CPU benötigen laut Donatelli 80 Prozent weniger Platz, verbrauchen 90 Prozent weniger Strom – womit sie auch wesentlich weniger Abwärme erzeugen – und kommen für Kunden 63 Prozent günstiger, als „herkömmliche Server“ – also solche mit AMD- oder Intel-CPUs. Die Ankündigung erfolgte wohlgemerkt auf einer Veranstaltung, auf der Donatellis Chefin Meg Whitman zuvor den beiden Hauptsponsoren Intel und Microsoft für ihre Unterstützung gedankt hatte.
Möglicherweise steht HP bei diesem Thema unter Zugzwang, denn Dell arbeitet – zwar weniger öffentlichkeitswirksam, aber wahrscheinlich deshalb nicht weniger effektiv – ebenfalls an Servern auf ARM-Basis. Die Texaner kündigten bereits im Mai an, ARM-Server „zum passenden Zeitpunkt“ auf den Markt zu bringen. Sie arbeiten bereits seit 2010 daran und liefern seit Mai erste Systeme eines „Copper“ genannten ARM-Servers an ausgewählte Kunden und Partner, darunter Canonical und Cloudera.
Außerdem können Pilotanwender mit einem Remote-Zugang zu „Copper“-Server-Clustern in Dell-Solution-Centern und dem mit dem Hersteller kooperierenden Texas Advanced Computing Center (TACC) vorhandene Lösungen sowie Neuentwicklungen im ARM-Umfeld testen. Dell plant auch, ARM-Versionen von Crowbar, seiner Open-Source-Software für das Infrastrukturmanagement, auszuliefern.
Gibt HP hier nicht Gas, könnte es von dem kleineren Wettbewerber rechts überholt werden – eine Vorstellung, die man in Palo Alto nur schwer ertragen kann, zumal es sich um ein ansehnliches Marktvolumen handeln könnte: Vor wenigen Tagen hatte Donatelli prognostiziert, dass 2015 schon 20 Prozent der ausgelieferten Server mit ARM-basierten CPUs ausgerüstet sein werden.
Neben den besseren Kennzahlen hob Donatelli eine weitere, bisher wenig ins Rampenlicht gerückte Eigenschaft der unter dem Namen Moonshot entwickelten ARM-Server hervor: Sie lassen sich für bestimmte Anwendungen anpassen. „Damit wird erstmals eine massenhafte Individualisierung von Servern nach Kundenwünschen möglich“, so Donatelli – womit er nicht die Hardwareausstattung meint, denn genau damit hat sich ja Dell seine Sporen verdient.
Im weiteren Verlauf seiner Präsentation vor Partnern und Kunden gab Donatelli den Startschuss für die Betaphase des SDN-Controller. Dieser ist ein wesentlicher Baustein in der Strategie der Netzwerksparte des Unternehmens, durch den es die Vorreiterrolle beim Thema OpenFlow, dem sogennanten Software Defined Networking, übernehmen will. Laut Donatelli hat HP inzwischen bereits 25 unterschiedliche Switch-Modelle für OpenFlow vorbereitet. Damit seien rund 15 Millionen Switchports, die bei Kunden stehen, für die neue Technologie einsatzfähig.
OpenFlow ermöglicht – vereinfacht gesagt –, dass ein Switch nicht über alle für seine Tätigkeit erforderlichen Informationen verfügen muss, sondern im Zweifelsfall bei einer zentralen Instanz – eben dem Controller – nachfragt, was zu tun ist. Dadurch wird die Verwaltung insbesondere großer und komplexer Netzwerke einfacher, da Regeln nicht immer an alle Switches, sondern nur an die Controller verteilt werden müssen. Dadurch muss der einzelne Switch weniger Intelligenz mitbringen und kann so günstiger sein.
Außerdem loben Befürworter, dass sich damit vor allem in Rechenzentren, weniger bei der Vernetzung von Bürogebäuden, das erreichen lasse, was Virtualisierung bei Servern gebracht habe: Ressourcen zusammenzufassen, neu zu gruppieren und dynamisch zuzuweisen – auch herstellerübergreifend. Schmerzen würde das vor allem diejenigen Hersteller, die über eine große installierte Basis hochwertiger Produkte mit vielen Finessen verfügen – bei Netzwerken in großen Firmen. Ein Beispiel dafür wäre Cisco. Obwohl inzwischen alle wichtigen Hersteller in dem OpenFlow fördernden Industriegremium vertreten sind, kommt die Entwicklung vor allem einigen kleinen, spezialisierten Anbietern zugute – oder solchen, die wie NEC oder IBM über keine relevante installierte Basis verfügen. Hewlett-Packard kann die Technologie helfen, den Abstand zum Marktführer Cisco zu verkürzen.
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