AMD hat in einer E-Mail an ZDNet USA betont, aktuell keine Pläne für fest verbaute Desktop-Prozessoren zu haben. Stattdessen will der Chiphersteller weiterhin CPUs anbieten, die über einen Sockel mit einem Mainboard verbunden sind. Das Unternehmen reagiert damit auf einen Bericht, wonach der Marktführer Intel seine Mainstream-CPUs künftig fest verlöten will, was Verbrauchen die Möglichkeit nehmen würde, ein Prozessor-Upgrade durchzuführen.
„Wir haben zurzeit keine Pläne, zu reinen Ball-Grid-Array-Gehäusen (BGA) zu wechseln, und freuen uns darauf, weiterhin dieses wichtige Marktsegment zu unterstützen“, schreibt AMD. Man biete Technikbegeisterten schon seit langer Zeit gesockelte CPUs und auch APUs an, die zu einer Vielzahl von Mainboards der AMD-Partner kompatibel seien. Dies werde sich 2013 und 2014 mit den APUs und FX-CPUs der „Kaveri“-Generation nicht ändern.
Der Chiphersteller betonte auch, dass man „Intels Enthusiasmus“ für BGA-Prozessoren verstehe. AMD habe schon vor mehreren Jahren verschiedene Arten neuer BGA-Gehäuse für ultradünne Plattformen vorgestellt. Heute umfasse AMDs Programm verschiedene BGA-Prozessoren für Geräte wie ultradünne Notebooks und All-in-One-Desktops. Man kenne den Desktop-Markt und wisse, was den Kunden wichtig sei. „Wir werden weiterhin ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis und ein besseres Nutzererlebnis liefern.“
Derzeit verwenden Desktop-Prozessoren von Intel und AMD die Verbindungssysteme Land Grid Array (LGA) beziehungsweise Pin Grid Array (PGA). Kontaktflächen oder Pins auf der Rückseite des CPU-Gehäuses stellen die Verbindung zum Prozessorsockel auf dem Mainboard her. Beide Techniken erlauben es Nutzern, CPUs selbst zu verbauen, um die von ihnen gewünschte Kombination aus Mainboard und Prozessor zu erhalten, oder für ein Upgrade eine vorhandene CPU gegen eine andere auszutauschen.
Ein Vorteil der BGA-Gehäuse ist, dass sie weniger Platz benötigen als Systeme mit Sockel. Ein Nachteil ist, dass PC-Hersteller mehr unterschiedliche Mainboard-Typen mit fest verbauten CPUs vorhalten müssen, um ihren Kunden eine Auswahl bieten zu können. Größere Lagerbestände binden jedoch mehr Kapital und stellen ein höheres Geschäftsrisiko dar.
Darüber hinaus könnte ein Wechsel hin zu BGA-Prozessoren ein Sargnagel für einige Mainboard-Hersteller sein. Sie könnten ihre Produkte nur noch dann über den Handel an Endverbraucher verkaufen, wenn sie sie zusammen mit einem fest verlöteten Prozessor ausliefern. Der ist in vielen Fällen aber teurer als das Mainboard selbst.
[mit Material von Adrian Kingsley-Hughes, ZDNet.com]
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