Apple assembliert iMacs wieder in den USA

Apple lässt einige seiner neuen iMacs offensichtlich nicht in China zusammenschrauben, sondern in den USA. Schon letzte Woche hatte iFixit auf die Angabe „Designed by Apple in California, Assembled in USA“ auf einem zerlegten Gerät mit 21,5-Zoll-iMac hingewiesen. 9to5Mac hat nun nach der konkreten Fabrik geforscht.

Ein Tippgeber habe bei der Paketverfolgung kurzzeitig Fremont in Kalifornien als Verladeort zu sehen bekommen, schreibt der Apple-Blog. In Fremont hatte schon Steve Jobs den „NeXT Computer“ zusammenbauen lassen, und auch Apple – das NeXT übernahm – stellte dort jahrelang Mac-Systeme her.

Auch die kalifornische Stadt Elk Grove kommt als Ort der Montage in Betracht. Dass Apple dort eine Fabrik unterhält, ist bekannt – anders als im Fall von Fremont. Es gibt aber bisher keine gesicherte Verbindung zu den neuen iMacs. Und auch ein in den USA montiertes Exemplar des neuen 27-Zoll-iMac wurde bisher nicht gefunden.

Wie andere Hersteller auch lässt Apple fast seine gesamte Hardware mittlerweile in Asien herstellen, es steht aber dafür immer wieder – mehr als die Konkurrenz – in der Kritik. Der Grund sind unter anderem skandalöse Arbeitsbedingungen in chinesischen Fabriken etwa von Foxconn.

Vor einem Jahr hatte sich beispielsweise die Präsidentin des Massachusetts Institute of Technology, Susan Hockfield, eine Rückkehr der Hightech-Fertigung in die Vereinigten Staaten gewünscht. Dies sei ein maßgeblicher Faktor für Innovationen. Und im Frühjahr versuchte Google, gegen Apple mit einer Herstellung in den USA zu punkten. Auf seinem – kurze Zeit später eingestellten – Medienplayer Nexus Q stand „Designed and Manufactured in the USA“. Allerdings kostete der Nexus Q 299 Dollar – das technisch ungefähr gleichwertige, aber in China hergestellte Konkurrenzprodukt Apple TV dagegen nur 99 Dollar.

Update 15 Uhr: Tim Cook hat bestätigt, dass Apple 100 Millionen Dollar in US-Fabriken investiert.

[mit Material von Brooke Crothers, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Apple? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago