Apple-CEO Tim Cook hat gegenüber Bloomberg bestätigt, dass sein Unternehmen einen Teil der iMac-Produktion wieder in den USA vornimmt. Er sprach allerdings von der Zukunft: 2013 werde die Fabrikation in den USA beginnen. Apple investiere 100 Millionen Dollar in das Projekt.
„Wir haben daran seit Langem gearbeitet, und jetzt stehen wir kurz vor dem Start. 2013 wird es passieren. Wir sind darauf sehr stolz. Vielleicht wäre es schneller gegangen, wenn wir nur die Montage machen würden, aber wir wollten mehr Substanz“, führte Cook aus.
Da sich Apple nicht nur auf „die Montage“ beschränkt, entstehen offenbar auch einige Komponenten in den USA – etwa das Chassis. Völlig unklar bleibt, wieso einige ausgelieferte iMacs mit 21-Zoll-Bildschirm – etwa der von iFixit zerlegte – jetzt schon die Aufschrift „Designed by Apple in California, Assembled in USA“ tragen. Möglicherweise handelte es sich um einen Testlauf.
Cook zufolge stellt nicht Apple selbst die Geräte her, sondern ein von Apple finanziell unterstützter Partner. Schon jetzt werde aber „das Herz von iPhone und iPad – sein Prozessor“ in den USA gebaut. Und die Glasabdeckung – es handelt sich um Gorilla-Glas von Corning – komme aus Kentucky.
Weitere Details soll ein Fernsehinterview liefern, das der US-Sender NBC News heute Abend um 22 Uhr Ortszeit ausstrahlt. Der Ankündigung zufolge wird Cook dort auch verraten, welche Geräte genau Apple in den USA herstellt. Der 21-Zoll-iMac wird offensichtlich darunter sein.
Wie andere Hersteller auch lässt Apple fast seine gesamte Hardware mittlerweile in Asien herstellen, es steht aber dafür immer wieder – mehr als die Konkurrenz – in der Kritik. Der Grund sind unter anderem skandalöse Arbeitsbedingungen in chinesischen Fabriken etwa von Foxconn.
Vor einem Jahr hatte sich beispielsweise die Präsidentin des Massachusetts Institute of Technology, Susan Hockfield, eine Rückkehr der Hightech-Fertigung in die Vereinigten Staaten gewünscht. Dies sei ein maßgeblicher Faktor für Innovationen. Und im Frühjahr versuchte Google, gegen Apple mit einer Herstellung in den USA zu punkten. Auf seinem – kurze Zeit später eingestellten – Medienplayer Nexus Q stand „Designed and Manufactured in the USA“. Allerdings kostete der Nexus Q 299 Dollar – das technisch ungefähr gleichwertige, aber in China hergestellte Konkurrenzprodukt Apple TV dagegen nur 99 Dollar.
[mit Material von Don Reisinger, News.com]
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