Google führt in seinem Social Network Google+ „Communities“ genannte Interessengruppen ein. Der Rollout hat bereits begonnen. Laut einem Blogbeitrag von Vizepräsident Vic Gundotra können die User solche Gemeinschaften gründen und ihnen beitreten, sobald sie die Funktion in ihrer Navigationsleiste sehen. Auch eine zentrale Übersichtsseite gibt es, die für Deutschland bisher offenbar noch nicht freigeschaltet wurde.
Gundotra nennt im Blog auch einige aktuelle Zahlen. Demnach ist Google+ das derzeit am schnellsten wachsende Netzwerk. Von über 500 Millionen registrierten Anwendern sind 235 Millionen zumindest dadurch aktiv, dass sie Google-Play-Angebote bewerten, Gmail nutzen oder Suchergebnisse öffentlich verfügbar machen. Beiträge schreiben immerhin 135 Millionen Nutzer. Im September hatte Google noch 100 Millionen Beitragsersteller genannt.
Dass Interessengruppen ein logischer nächster Schritt für Google+ waren, hat auch Vizepräsident Bradley Horowitz gegenüber News.com bestätigt. Von Anfang an habe es Gruppen wie Fotografen, Strick-Fans, Hobbyköche oder Technikfreaks gegeben, die sich über Google+ austauschten.
Letztlich handelt es sich um ein uraltes Konzept, auf dem etwa das Usenet basierte. Um 2000 herum boten alle großen Webportale auch Interessengruppen – etwa Yahoo Groups und auch Google Groups (ab 2001). In jüngerer Zeit haben Facebook und Microsoft Gruppenfunktionen eingeführt. Zum Standard gehören Austausch von Dateien und Fotos, ein gemeinsamer Kalender sowie die Möglichkeit, eine Nachricht an alle Gruppenmitglieder zu schicken.
Google+ wird sich dem Blogeintrag zufolge dadurch abheben, dass Mitglieder auch Inhalte per +1 ihrer gesamten Gruppe empfehlen können. Google sieht außerdem vier Abstufungen für die Privatsphäre vor. Völlig private Gruppen tauchen auch in der Suche nicht auf. Darüber hinaus gibt es private, aber durchsuchbare Gruppen. Die dritte Art erlaubt Beiträge erst nach Freischalten durch einen Moderator, und der vierte Typus läuft komplett öffentlich. Der Administrator einer Gruppe kann Moderatoren einsetzen und über Mitgliedschaften entscheiden.
In seinem Blogbeitrag hat Gundotra außerdem die Foto-App Snapseed für Android angekündigt. Es handelt sich um ein Pendant zu Facebooks Instagram. Google hatte das hinter Snapseed stehende Unternehmen Nik Software im September gekauft.
[mit Material von Casey Newton, News.com]
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