Der scheidende Intel-CEO Paul Otellini hat sich gestern auf der Sanford C. Bernstein Conference über die Suche nach seinem Nachfolger geäußert. Demnach arbeitet der neue Chef des weltgrößten Prozessorherstellers aller Wahrscheinlichkeit nach jetzt schon für das Unternehmen: Intel bevorzugt eine interne Lösung. Otellini sagte auch, die Entscheidung werde nicht bei ihm selbst liegen.
Wörtlich formulierte der amtierende CEO: „Ich habe viel Vertrauen in die internen Kandidaten, und wenn man sich ansieht, wie Nachfolgeregelungen in unserer Branche ablaufen, sieht man deutlich, dass man besser intern sucht.“ Selbst wenn man einen perfekten externen Kandidaten finde, benötige der „zwei Jahre, um die Kultur und die Menschen zu durchschauen und herauszufinden, wie Systeme funktionieren.“
Intel hatte letzten Monat bekannt gemacht, dass Otellini nach fast 40 Jahren im Unternehmen im Mai zurücktreten wird. Unter seiner Führung stehen 107 Milliarden Bareinnahmen aus dem laufenden Betrieb zu Buche – das übliche Kriterium für die Bewertung von CEOs. Der Umsatz stieg von 38,8 auf 54 Milliarden Dollar. Die ungünstige Position von Intel im boomenden Mobilbereich gilt jedoch als schwarzer Fleck auf Otellinis Weste.
Große Änderungen erwartet Otellini nach seinem Abgang dennoch nicht: „Ich glaube nicht, dass unsere Strategie sich verändern wird, um die im Raum stehende Frage anzusprechen. So weit ich weiß, ist der Aufsichtsrat sehr zufrieden mit der Strategie. In der Annahme, dass wir eine interne Lösung finden, ist es das Management-Team wohl auch.“
Noch am gleichen Tag, an dem es den Rücktritt von Otellini meldete, ernannte Intel drei seiner Führungskräfte zum Executive Vice President. Es waren Renee James, die den Bereich Software leitet, COO Brian Krzanich, der auch für die weltweite Fertigung verantwortlich ist, und Chief Financial Officer sowie Director of Corporate Strategy Stacy Smith. Diese drei gelten daher als wahrscheinlichste Kandidaten für Otellinis Nachfolge.
[mit Material von Don Reisinger, News.com]
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