Intel wird „in absehbarer Zeit“ doch nicht vollständig auf fest verlötete Desktop-Prozessoren umsteigen. Das hat der Sprecher Daniel Snyder gegenüber Maximum PC bestätigt. Demnach will der Chipriese auch künftig vor allem technikbegeisterten Käufern seiner Produkte die Möglichkeit geben, CPUs beispielsweise für ein Upgrade auszutauschen.
Andernfalls würde Intel dieses Marktsegment kampflos dem Rivalen AMD überlassen. Der erteilte in der vergangenen Woche dem Wechsel zu fest verbauten Desktop-Prozessoren eine klare Absage und betonte, man werde diese Strategie 2013 und 2014 mit den APUs und FX-CPUs der „Kaveri“-Generation nicht ändern.
Derzeit verwenden Desktop-Prozessoren von Intel und AMD die Verbindungssysteme Land Grid Array (LGA) beziehungsweise Pin Grid Array (PGA). Kontaktflächen oder Pins auf der Rückseite des CPU-Gehäuses stellen die Verbindung zum Prozessorsockel auf dem Mainboard her. Beide Techniken erlauben es Nutzern, CPUs selbst aufzustecken und so die von ihnen gewünschte Kombination aus Mainboard und Prozessor zu erhalten oder für ein Upgrade eine vorhandene CPU gegen eine andere auszutauschen.
Ende November war durchgesickert, dass der Marktführer Intel seine Mainstream-CPUs künftig fest verlöten will. Zwei Mainboard-Hersteller und ein Intel-OEM bestätigten gegenüber ZDNet USA entsprechende Medienberichte. Der Wechsel soll demnach mit der für übernächstes Jahr geplanten Chip-Generation „Broadwell“ stattfinden.
Das Dementi des Intel-Sprechers bedeutet allerdings nicht, dass Intel für bestimmte Teile des Desktop-Segments nicht doch Ball-Grid-Array-Gehäuse (BGA) verwenden wird. Ein Beispiel sind All-in-One-PCs, da Prozessoren mit BGA weniger Platz benötigen als Systeme mit Sockel. Auch im reinen Einstiegssegment ist ein Wechsel wahrscheinlich. Käufer eines Computers in einer Preislage von 300 Euro werden sich wohl nicht daran stören, dass sie die CPU nicht mehr selbst austauschen können.
[mit Material von Sean Portnoy, ZDNet.com]
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