Der Iran hat eine Video-Sharing-Site gestartet, die für die Bevölkerung das im Iran zensierte Youtube ersetzen soll. Sie trägt der Agentur AFP zufolge den Namen „Mehr“, was im Farsi so viel wie Zuneigung bedeute.
Als Anreiz bietet „Mehr“ Material des iranischen Fernsehens. Für Islamic Republic of Iran Broadcasting (IRIB) kommentierte Lotfollah Siahkali: „Ab sofort können Anwender ihre Kurzfilme hochladen und [von der IRIB] produziertes Material ansehen.“
Die iranische Regierung kämpft gegen von ihr als „unangemessen“ bezeichnete Inhalte. Im September sperrte sie beispielsweise Googles Suchmaschine und Gmail wegen eines bei Youtube eingestellten antiislamischen Videos. Parallel meldete sie Fortschritte mit einem nationalen „Intranet“, das angeblich mehr Sicherheit als das globale Internet bieten soll. Mit diesem nationalen Datennetz sind bereist alle Regierungsbehörden und Ämter verbunden. Iranischen Medien zufolge soll das nationale Inter- oder Intranet im März 2013 fertig sein und könnte dann auch verpflichtend vorgeschaltet werden, was die Regierung aber abstreitet.
Die Iraner sind an Zensur gewöhnt und nutzen vielfach Virtual Private Networks (VPNs), um Blockaden zu umgehen und auf ausländische Dienste wie Facebook und Twitter zuzugreifen. Wohl deshalb verbot die jüngste Sperre durch die Regierung auch jeden Einsatz von verschlüsseltem HTTPS.
[mit Material von Steven Musil, News.com]
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