Sync-Server-Fehler führte zu weltweitem Ausfall von Gmail und Chrome

Googles Synchronisierungsdienst Sync hat gestern weltweit Abstürze des Browsers Chrome ausgelöst. Das hat der Google-Ingenieur Tim Steele im Entwickler-Forum bestätigt. Als Folge der Störung kam es auch zu Ausfällen bei mehreren anderen Diensten des Unternehmens, darunter Gmail, Google Docs, Drive und Apps.

Google Sync gleicht unter anderem Lesezeichen, Erweiterungen, Apps und Einstellungen von Chrome ab, sobald sich ein Nutzer mit seinem Google-Konto anmeldet. Alle Daten stehen ihm anschließend auf allen Geräten – PCs, Tablets und Smartphones – zur Verfügung, auf denen der Google-Browser installiert ist.

Steele zufolge ist Googles Sync-Server auf eine Komponente angewiesen, die vorgibt, welche Datenmengen pro Datentyp synchronisiert werden. Diese Komponente habe jedoch aufgrund einer fehlerhaften Änderung der Load-Balancing-Konfiguration nicht funktioniert. „Diese Änderung betraf ein Kernstück der Infrastruktur, von dem viele Dienste von Google abhängig sind“, erklärte Steele. „Das bedeutet, dass zur selben Zeit auch andere Dienste betroffen waren, was zu der verwirrenden Bezeichnung des ursprünglichen Fehlers geführt hat.“

Als Folge habe Googles Sync-Server „zu konservativ reagiert“ und Chrome angewiesen, „alle Datentypen zu drosseln“. Dabei sei aber nicht berücksichtigt worden, dass der Browser nicht alle diese Datentypen unterstütze, erläuterte Steele weiter. Das habe zu den massenhaften Abstürzen von Chrome geführt.

Laut Googles Dashboard begann der Gmail-Ausfall vorgestern gegen 18.30 Uhr deutscher Zeit. Je nach Standort dauerte das Problem bis zu 40 Minuten. Es betraf private Nutzer des Gratisangebots ebenso wie zahlende Abonnenten von Gmail im Rahmen von Apps for Business.

Gleichzeitig berichteten viele Nutzer weltweit in sozialen Netzwerken von Abstürzen von Chrome. Trotz der Sandboxing-Technologie, die es erlaubt, jeden einzelnen Tab in einem eigenen Prozess auszuführen, schloss sich der Browser jedes Mal vollständig, statt nur einen einzelnen Tab zu beenden. Bei einigen Anwendern trat der Fehler sogar mehrfach hintereinander auf.

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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