Dropbox übernimmt mit Audiogalaxy einen Musik-Streamingdienst

Der Filesharingdienst Dropbox hat Audiogalaxy übernommen, ein Angebot, das Musik übers Internet streamt. Das meldet Audiogalaxy selbst in seinem Blog. Seine Abspiellisten werden demnach nur noch bis Ende Dezember verfügbar sein.

Eine Registrierung für Audiogalaxy ist ab sofort nicht mehr möglich. Auf seiner Website schreibt es: „Wir freuen uns über die Möglichkeit, uns dem tollen Team von Dropbox anzuschließen und mehr als 100 Millionen Nutzern großartige neue Möglichkeiten zu verschaffen.“ Dies könnte bedeuten, dass Dropbox nicht mehr nur Speicherplatz in der Cloud anbieten will, sondern auch eine Möglichkeit, digitale Medien auf Endgeräte zu streamen. Oder aber es hat Audiogalaxy nur gekauft, um sich kompetentes Personal ins Haus zu holen.

Audiogalaxy, das in Seattle sitzt, spricht von dem Kauf als einem „Übergang“. Gegenüber GigaOm kommentierte CEO Michael Merhej, es gebe „natürliche Synergien zwischen den Talenten unseres Teams und der Mission von Dropbox.“

Der Kaufpreis wurde nicht mitgeteilt. Audiogalaxy war zur gleichen Zeit wie Napster ein beliebter Peer-to-peer-Tauschdienst für Musik. 2002 kam es zu einer gerichtlichen Einigung mit der Musikindustrie. Viele Jahre vergingen, und Audiogalaxy wurde schon als „eine der großartigsten toten Websites aller Zeiten“ bezeichnet, bevor es einen Relaunch als Cloud-Streaming-Service nach dem Vorbild von Pandora kam.

Der Dienst von Audiogalaxy ermöglicht es Nutzern, ihre Musik in einem Internet-Schließfach abzulegen und von beliebigen Endgeräten aus darauf zuzugreifen. Mit einem Algorithmus werden zudem Musikstreams angeboten, die Nutzern möglicherweise gefallen. Diese Abspiellisten lassen sich anschließend erweitern.

Cloud-Streaming gilt als wichtiger Branchentrend. Schließfächer unterschiedlicher Ausprägung bieten auch Branchengrößen wie Amazon, Apple, Google und Microsoft an. Apple wird seit Jahren auch die Arbeit an einem Flatrate-Streaming-Angebot nachgesagt, wie es Pandora und Spotify für eine Monatsgebühr anbieten.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

15 Stunden ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

17 Stunden ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

17 Stunden ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

21 Stunden ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

21 Stunden ago

Latrodectus: Gefährlicher Nachfolger von IcedID

Latrodectus, auch bekannt als BlackWidow, ist auch unter dem Namen LUNAR SPIDER bekannt.

22 Stunden ago