Der US-Funknetzbetreiber Sprint hat eine Übernahme aller ausstehenden Anteile von Clearwire für je 2,97 Dollar angekündigt. Der Gesamtwert der Transaktion beträgt somit 2,2 Milliarden Dollar, der hochgerechnete Wert des übernommenen Unternehmens rund 10 Milliarden Dollar – inklusive aller Schulden.
Damit haben sich monatelang kursierende Gerüchte bestätigt. Durch einen Kauf von Eagle River Holdings war Sprint schon zum Mehrheitsaktionär an Clearwire aufgestiegen. Verkompliziert wurde die Übernahme durch die Einmischung von Softbank, das einen 70-prozentigen Anteil an Sprint anstrebt. Es behielt zwar ebenfalls Clearwire im Auge, untersagte aber gleichzeitig letzte Woche einem Bericht zufolge Sprint, mehr als 2,90 Dollar pro Aktie zu bieten – exakt so viel, wie ihm die Clearwire-Anteile von Eagle River Holdings wert gewesen waren. Einige Clearwire-Aktionäre, die anonym bleiben wollten, forderten aber um 5 Dollar je Aktie.
Der jetzige Preis von 2,97 Dollar pro Anteilsschein enthält einen Aufschlag von 128 Prozent auf den Kurs vom Oktober, als Sprint und Softbank erstmals Gespräche bestätigten. Allerdings liegt der Preis unter Clearwires letztem Schlusskurs von 3,37 Dollar am Freitag, der natürlich von Übernahmespekulationen hochgetrieben wurde. Heute vor Börsenschluss handelte die Aktie bei 3,08 Dollar.
In einer Pressemitteilung weist Sprint auf sein durch die Übernahme vergrößertes Frequenzspektrum hin. Clearwires Lizenzen im Bereich um 2,5 GHz sollen die Dienstequalität der 4G-Mobilfunktechnik LTE verbessern, auf das Sprint gerade nach und nach umstellt.
Das Abkommen betrifft auch Comcast, Intel und Bright House Networks, die zusammen um 13 Prozent an Clearwire halten. Sprint zufolge haben aber alle drei dem Deal zugestimmt. Parallel teilt Sprint mit, dass es mit Clearwire eine zusätzliche Finanzierung über 800 Millionen Dollar ausgehandelt hat, die durch Umtauschanleihen realisiert wird.
Sprint hofft, die Transaktion bis Mitte 2013 abschließen zu können. Regulierungsbehörden sowie die Aktionäre von Clearwire müssen noch zustimmen. Außerdem muss zunächst das Geschäft zwischen Softbank und Sprint wie geplant abgewickelt werden.
[mit Material von Don Reisinger, News.com]
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