Nokia hat angeblich die Entwicklung eines 10-Zoll-Tablets mit Windows RT wieder aufgenommen. Das meldet die taiwanische Technik-Site Digitimes. Der finnische Handyhersteller soll demnach mit Microsoft, Qualcomm und Compal zusammenarbeiten, um das Gerät im Februar kommenden Jahres auf dem Mobile World Congress der Öffentlichkeit vorstellen zu können. Gestützt wird der Bericht durch mehrere Quellen von ZDNet USA bei Komponentenherstellern.
Demnach hatte Nokia nach der Ankündigung von Microsofts Surface-Tablets die Arbeit an dem Gerät eingestellt, um abzuwarten, wie der Markt auf ein Windows-Tablet reagiert. Sollte sich das Gerücht bewahrheiten, dann scheint es so, als sei Nokia mit der Nachfrage nach den Microsoft-Tablets zufrieden.
Konkrete Verkaufszahlen zum Surface RT gibt es jedoch nicht. Microsoft selbst zeigt sich in diesem Punkt verschwiegen. Analysten hingegen glauben, dass die Nachfrage eher gering ist. Die Verkäufe von touchfähigen Windows-8-PCs sollen jedoch die Erwartungen der Hersteller übertreffen.
Die eigentliche Frage ist, ob Nokia ein Windows-Tablet bauen kann, das Verbraucher kaufen wollen. Das finnische Unternehmen befindet sich in einer Phase des Umbruchs, der die Bilanzen der vergangenen Quartale stark belastet hat. Seit der Umstellung auf Windows Phone 8 hat sich die Situation des einst führenden Handyherstellers nicht wirklich verbessert.
Auch wenn Nokia als Hersteller hervorragender Hardware bekannt ist, bleibt abzuwarten, mit welchen Neuerungen es aufwarten kann, die Microsoft und seine anderen Partner bisher nicht bieten. Zudem kann Microsoft mit seinen Surface-Tablets einen höheren Profit einstreichen als andere Anbieter, weil es nicht nur an der Hardware, sondern auch an der Software verdient. Nokia muss hingegen für das Betriebssystem eine Lizenzgebühr an Redmond abführen, was die mögliche Marge schmälert. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass das Unternehmen aufgrund seiner engen Beziehungen zu Microsoft bessere Konditionen erhält als andere Tablet-Hersteller.
[mit Material von Adrian Kingsley-Hughes, ZDNet.com]
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