Research In Motion hat die Bilanz (PDF) für sein drittes Fiskalquartal (bis 1. Dezember) vorgelegt. Der Umsatz des kanadischen Handyherstellers brach im Vergleich zum Vorjahr um 47 Prozent ein. Ein Grund dafür ist der Verlust von einer Million Blackberry-Abonnenten. Trotzdem übertreffen die gemeldeten 2,7 Milliarden Dollar die Umsatzerwartungen von Analysten, die laut Thomson Reuters lediglich mit 2,66 Milliarden Dollar gerechnet hatten.
Zudem weist die Bilanz einen GAAP-Nettogewinn von 14 Millionen Dollar aus, der allerdings auf einer Steuerrückzahlung in Höhe von 166 Millionen Dollar beruht. Ohne diesen Betrag beläuft sich der Non-GAAP-Verlust auf 114 Millionen Dollar oder 0,22 Dollar je Aktie. Analysten hatten einen Fehlbetrag von 0,35 Dollar je Anteilsschein vorausgesagt.
Anleger zeigten sich von den Zahlen wenig erfreut. Vor Bekanntgabe des Quartalsberichts war der nachbörsliche Handel mit RIM-Aktien sogar kurzzeitig ausgesetzt worden. Danach sank der Kurs um 8,99 Prozent auf 12,85 Dollar. Im Lauf des gestrigen Handelstags hatte sich das Papier noch um 3,6 Prozent auf 14,12 Dollar verbessert.
Insgesamt verkaufte RIM zwischen Anfang September und Anfang Dezember 6,9 Millionen Blackberry-Smartphones und 255.000 Exemplare seines Tablets Playbook. Vor einem Jahr fanden noch 14,1 Millionen Blackberrys einen Käufer. Das entspricht einem Rückgang von 51 Prozent.
Das Unternehmen warnt davor, dass das vierte Quartal keine deutliche Besserung bringen wird. RIM steht kurz vor der Einführung von Blackberry 10, der neuen Version seines Mobilbetriebssystems, mit dem die Kehrtwende gelingen soll. Bis dahin will RIM mit „Sonderangeboten“ für Blackberry-7-Geräte seine Lagerbestände reduzieren und möglicherweise auch die Preise für Abonnements senken, um Kunden zu halten oder gar neue zu gewinnen. Als Folge der fallenden Preise sowie der Investitionen in Blackberry 10 werde die Bilanz für das vierte Quartal wieder einen operativen Verlust ausweisen.
Wie Unwiredview.com berichtet, wird das erste Blackberry-10-Smartphone unter der Bezeichnung „Z10“ auf den Markt kommen. RIMs Ziel ist es, sich im Kampf um Platz drei im Smartphonemarkt hinter Googles Android und Apples iPhone gegen Microsoft und dessen Windows Phone OS durchzusetzen. Als positiv bewertet das kanadische Unternehmen, dass US-Regierungsbehörden und auch verschiedene Mobilfunkanbieter das kommende Blackberry 10 bereits testen.
Darüber hinaus hat RIMs Chief Information Officer Robin Bienfait ihren Rückzug zum Jahresende angekündigt. Bienfait hat RIM in den vergangenen sechs Jahren dabei geholfen, die Infrastruktur für die Blackberry-Dienste aufzubauen. Ein Nachfolger wurde noch nicht benannt. Um einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten, wird sie RIM weiter als Beraterin zur Verfügung stehen.
[mit Material von Roger Cheng, News.com]
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