Adobe kündigt eine Übernahme an: Mit Behance kauft es den Betreiber einer Online-Social-Media-Plattform für die Kreativbranche. Dort tauschen sich etwa Designer, Illustratoren, Fotografen und Layouter aus. Es will damit sein Cloud-Angebot Creative Cloud für just diese Zielgruppe ausbauen. Der Kaufpreis wurde nicht genannt.
Für Adobe kommentiert General Manager David Wadhwani: „Behance wird eine Schlüsselrolle in Adobes Bemühungen spielen, die kreative Welt auch in den kommenden Jahren zu versorgen, und unseren Versuch beschleunigen, eine offenere und kooperative Gemeinschaft zu ermöglichen.“
In einem separaten Blogbeitrag wurde Wadhwani anschließend etwas konkreter. Demnach sollen jedem Nutzer der Creative Cloud „grundlegende Möglichkeiten von Behance (wie ein Portfolio zusammenstellen und Community-Funktionen)“ zur Verfügung stehen, „während zahlende Creative-Cloud-Mitglieder auch Zugang zu Premium-Dienste bekommen (wie Behance ProSite)“.
Eine Bestätigung der Übernahme findet sich auch bei Behance. Es liefert eine interessante Gegenperspektive: „Praktisch gesprochen wird unser Team weiter unsere (sehr ambitionierte) Roadmap umsetzen und Features von Behance in Adobes Dienste integrieren. Wir freuen uns darauf, die Site in mehrere Sprachen zu übersetzen und neuste Technik zu nutzen, um kreative Arbeit ins rechte Licht zu rücken. Der Blog 99U, unsere Jahreskonferenz und alle unsere Bemühungen, die Kreativ-Community weiterzubilden und zu organisieren, werden weiter wachsen. Und schließlich werden wir auch neue Möglichkeiten erforschen, um die Kreativbranche voranzubringen, etwa durch Entdecker-Apps, mehr Transparenz im kreativen Prozess und Zugang zu den Daten hinter der Arbeit der kreativen Welt.“
Diesen beträchtlichen Ansprüchen fügt Behance eine Bemerkung hinzu, sein Team werde „intakt bleiben“ und weiter in New York arbeiten. Ein Umzug in die Adobe-Zentrale in San Francisco ist also nicht geplant.
Wie Adobe versuchen viele Firmen diese Woche, vor den Feiertagen und dem Jahreswechsel noch schnell einige Weichen fürs kommende Jahr zu stellen. So kündigten Cisco, Dell und auch Dropbox in den letzten Tagen Übernahmen an, und sowohl Akamai als auch Garmin stellten neue CEOs vor, die sie intern rekrutiert hatten.
[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]
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