Apple verhindert Kickstarter-Projekt für mobile Ladestation

Das bereits erfolgreich finanzierte Kickstarter-Projekt einer praktischen Ladestation für alle wichtigen Mobilgeräte scheitert an einer Absage Apples. Der iPhone-Hersteller will die Nutzung seines neuen Lightning-Connectors nicht für eine Station zulassen, die sich auch für das Laden anderer Geräte eignet. Selbst die gleichzeitige Nutzung mit Apples früherem 30-Pin-Connector will der iPhone-Hersteller nicht mehr erlauben, der mit der Einführung des Lightning-Connectors seine Lizenzbedingungen für Zubehörhersteller verschärft hat.

Die mobile Ladestation POP sollte mehr als einen Gerätetyp laden können

Die Ladestation POP sollte nicht nur durch ihr Design überzeugen, sondern auch mit ihren vier einziehbaren Kabeln eine Vielzahl von Geräten laden können, darunter iPhones und Android-Smartphones. Neben einer Version für den Anschluss an die häusliche Steckdose war eine mobile Station vorgesehen. Zum Preis von 149 Dollar sollte sie mit einer Batterie kommen, deren Kapazität von 26.000 mAh beispielsweise für das Laden von zehn iPhones gereicht hätte. Die Anbieterfirma Junior Edison stellte als zusätzlichen Nutzen heraus, im Katastrophenfall das Laden mobiler Geräte für viele Tage zu gewährleisten.

Die Ladestation überzeugte auf der Crowd-Funding-Plattform Kickstarter und erreichte mühelos ihr Finanzierungsziel. Es hatte 50.000 Dollar betragen, 139.170 Dollar kamen herein. ABC News zählte POP zu den „Top 5 Gadgets“ der Woche. „Eine mobile Ladelösung mit mehreren anschließbaren Geräten wäre sehr nützlich“, meinte GigaOM.

Apple mochte sich dieser Meinung jedoch nicht anschließen. Laut Jamie Siminoff, CEO von Edison Junior, gab es zunächst weder ein Ja noch ein Nein. „Aber bei den weiteren Gesprächen stellte sich heraus, dass es schwieriger wurde. Als wir dann sahen, dass sie nicht einmal einen Lightning-Connector zusammen mit dem 30-Pin-Connector erlauben würden, da wussten wir, dass es vorbei war.“

Weniger als versprochen wollte der Anbieter nicht ausliefern. „Da wir keine Kompromisse eingehen und kein beschissenes Produkt bauen wollen, halten wir nur die Rückzahlung des Geldes für akzeptabel“, heißt es in einem Brief an die Unterstützer. Edison Junior will alle Zahlungen zu 100 Prozent erstatten, also die 3 Prozent Kreditkartengebühren sowie 5 Prozent Kickstarter-Gebühren auf sich nehmen, was sich auf 11.000 Dollar summiert. Es habe zwar Kickstarter um einen Erlass der Gebühren gebeten, werde aber die Zahlungen in jedem Fall voll erstatten.

Als Unternehmen könne Apple natürlich machen, was es wolle, meinte Siminoff gegenüber VentureBeat. Eine gute Entscheidung habe es aber nicht getroffen: „Wenn man Dinge macht, die den eigenen Kunden schaden … Ich glaube, das wird nicht gut für sie sein.“

Viele Interessenten sind aber nicht mit Edison Juniors Entscheidung einverstanden, die Ladestation nicht zu bauen, wie aus teilweise wütenden Äußerungen hervorgeht. Sie hätten sie gerne auch ohne Lightning-Connector erhalten, zumal sie aktuelle Apple-Geräte dennoch über zusätzliche Adapter hätten anschließen können. Laut Wired denkt der Anbieter inzwischen über eine modifizierte Version nach, die auch in den Handel kommen könnte.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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