Apple-Chef Tim Cook hat im laufenden Jahr ein Entgelt von 4,17 Millionen Dollar und keine weiteren Aktien zugeteilt gekommen. Wie eine Pflichtmeldung an die US-Börsenaufsicht SEC verrät, setzt sich dieser Betrag aus seinem Grundgehalt von rund 1,3 Millionen Dollar und zusätzlichen Prämien in Höhe von 2,8 Millionen Dollar zusammen.
Da ihm aber im Vorjahr eine Million Aktien im Wert von rund 376 Millionen Dollar zugeteilt wurde, kam es zu zahlreichen Berichten über eine „Gehaltskürzung“ um 99 Prozent. Das ist zwar eine schlichte Milchmädchenrechnung, hält sich aber noch immer in vielen Schlagzeilen. Zumindest Bloomberg hat seine diesbezügliche Überschrift inzwischen korrigiert.
Die schreibenden Rechenkünstler übersahen, dass CEO Tim Cook im August 2011 eingeschränkt verfügbare Aktien zuerkannt wurden, um ihn nach seinem Wechsel an die Spitze langfristig an das Unternehmen zu binden. Es handelte sich um eine Million Restricted Stock Units (RSU), die ihm jeweils zur Hälfte erst nach fünf beziehungsweise zehn Jahren weiterer Tätigkeit für Apple vollständig übertragen werden. Die erste Hälfte wird am 24. August 2016, der Rest erst am 24. August 2021 zur Übertragung fällig. Sie waren also von vornherein für Cooks Vergütung nicht nur für das aktuelle Jahr, sondern über zehn Jahre hinweg gedacht. Eine Vergütung in RSU wird auch gerne gewählt, weil sie steuerliche Vorteile für die so kompensierten Manager mit sich bringen kann.
Tatsächlich erhielt Apples CEO eine kräftige Gehaltserhöhung, zumindest was sein Grundgehalt angeht. Das Vergütungskomitee von Apples Aufsichtsrat erhöhte es für 2012 auf 1,3 Millionen Dollar. 2011 hatte es noch 900.000 Dollar betragen und ein weiteres Jahr zuvor 800.000 Dollar.
Außerdem verzichtete Cook freiwillig auf einen Millionenbetrag, der ihm über die Jahre und noch vor Übertragung der Restricted Stock Units an „Dividenden-Entsprechungen“ zugestanden hätte. Er hätte auch 2012 noch um einiges mehr verdienen können, hätte er Wert darauf gelegt.
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