Nach einem Bericht der New York Post hat Instagram nach der öffentlichen Debatte um neue Nutzungsbedingungen drastisch an aktiven Nutzern verloren. Die Zeitung beruft sich auf Daten der Analysefirma AppData und führt den Rückgang auf die „Instagram-Revolte“ und „Wut gegen die Richtlinien“ zurück. Laut AppData zog Instagram vor der Ankündigung neuer AGB 16,4 Millionen täglich aktive Nutzer an, deren Zahl sieben Tage später auf 12,4 Millionen fiel.

„Wir sind ziemlich sicher, dass die Abnahme der Instagram-Nutzer auf die Ankündigung neuer Nutzungsbedingungen zurückgeht“, erklärte AppData dazu. Es nannte weiterhin 14,5 Millionen aktive Nutzer am Feiertag Thanksgiving, aber nur noch 12,5 Millionen an Weihnachten.

Bloomberg TV legte mit einem Bericht über Instagrams möglichen Verlust von 25 Prozent seiner Nutzer nach. Das Wall Street Journal stellte die angeblich verlorenen Nutzer in Zusammenhang mit einem vorbörslichen Rückgang der Facebook-Aktie um 1,6 Prozent. Nach den ersten Handelsminuten am Freitag verlor Facebook sogar um fast drei Porzent. Das Social Network hatte den Foto-Sharing-Dienst Anfang September für über 700 Millionen Dollar übernommen.

Nachdem Instagram für den Januar neue Nutzungsbedingungen angekündigt und sich darin weitreichende Verwertungsrechte an den hochgeladenen Fotos herausgenommen hatte, war es zu einem Proteststurm der Nutzer gekommen. Instagram hatte daraufhin einen begrenzten Rückzieher gemacht und besonders umstrittene Passagen wieder entfernt, wollte aber andere Änderungen beibehalten.

„Diese Daten stimmen nicht“, erklärte ein Instagram-Sprecher in einer E-Mail an News.com zu den Statistiken von AppData. „Wir sehen ein starkes und beständiges Wachstum bei den registrierten wie den aktiven Nutzern von Instagram.“ Instagram nannte allerdings selbst keine Zahlen und gab auch keine Zeiträume dazu an.

Vielfach kamen Zweifel an den Berichten und statistischen Interpretationen auf. The Next Web wies darauf hin, dass gleichzeitig auch andere Apps wie Pinterest, Farmville und Spotify zurückgefallen waren. TechCrunch monierte, AppData habe praktisch nur Nutzer erfasst, die sich über Facebook bei Instagram anmelden, was nicht unbedingt repräsentativ sei. Zudem hätten sich die Nutzerzahlen nach Weihnachten wieder leicht erholt.

BuzzFeed hingegen sieht Hinweise auf einen Instagram-Exodus, der allerdings weit weniger dramatisch ausgefallen sei. So erlebte beispielsweise Yahoos konkurrierende Flickr-App während der Kontroverse um die Instagram-AGB einen starken Zuwachs an Nutzern. Mehr Klarheit gibt es vielleicht erst, wenn Instagrams neue Nutzungsbedingungen am 19. Januar gültig werden – wer länger beim Foto-Sharing-Dienst bleibt, ist an sie gebunden.

[mit Material von Casey Newton, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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