Urheberrechtsverletzung: Google verzeichnet starken Anstieg von Löschanträgen

Nach Angaben von Torrentfreak hat Google im vergangenen Jahr mehr als 50 Millionen Links aus seinem Suchindex gelöscht, die auf illegal angebotene, urheberrechtlich geschützte Inhalte verweisen. Da Google selbst keine Zahlen für das Gesamtjahr ausgibt, hat Torrentfreak die wöchentlich veröffentlichen Statistiken von 2012 zusammengezählt. Im Jahr zuvor wurden hingegen nur 5,4 Millionen Löschanträge verzeichnet.

Laut Googles veröffentlichten Zahlen haben sich die Löschanträge pro Woche von Oktober bis Mitte Dezember auf 3,5 Millionen verdoppelt. Im Vergleich zum Mai entspricht dies sogar einer Verzehnfachung. Dabei löscht Google immer nur einzelne Links, aber keine Webseiten komplett. Allerdings hat es im August angekündigt, dass Domains, die häufiger von einem Löschantrag betroffen sind, bei den Suchergebnissen herabgestuft werden. „Wir berücksichtigen bei unserem Ranking ein neues Signal: die Zahl der gültigen Löschanträge, die wir für eine Site erhalten“, heißt es in einem Blogeintrag. „Sites mit mehr Löschanfragen erscheinen möglicherweise weiter unten in den Resultaten.“

Die Zahlen enthalten nur Löschaufforderungen für Googles Suchmaschine. Die Dienste Youtube und Blogger sind nicht berücksichtigt. Das Unternehmen weist darauf hin, dass jeder Inhaber eines Links Einspruch einlegen kann, wenn er der Meinung ist, die Löschung sei nicht korrekt. Google veröffentlicht den Transparency Report seit zwei Jahren regelmäßig. Bisher enthielt er allerdings nur Daten zu Löschanfragen von Regierungen. Die Ausrichtung auf Piraterie und das Urheberrecht gibt es seit Mai 2012. Seit Dezember können die Daten auch heruntergeladen werden.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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