Dokumente: Huawei wollte US-Embargo für Iran umgehen

Ein wichtiger und eng verbundener Partner des chinesischen Telekomausrüsters Huawei hat laut Reuters den Verkauf von Computerhardware im Wert von mindestens 1,3 Millionen Dollar an den Iran angeboten, der durch ein US-Embargo untersagt ist. Die Nachrichtenagentur bezieht sich dabei auf ihr vorliegende Dokumente.

Demnach unterbreitete Skycom mit Sitz in Hongkong ein Angebot über den Verkauf von Hardware des Computerherstellers HP an Mobile Telecommunication Co of Iran (MCI). Reuters zufolge sind mindestens 13 Seiten der Dokumente mit „Huawei, vertraulich“ gekennzeichnet. In ihnen sei eine Preisliste für neue HP-Ausrüstung enthalten, zu denen ein Server, 20 Disk Arrays, 22 Switches sowie Software gehörten.

Zwar kam es nicht zu dem Verkauf, aber laut Reuters „bringt das Vorkommnis weitere Belege dafür, wie chinesische Firmen dazu bereit waren, dem Iran bei der Umgehung von Handelssanktionen zu helfen“. Auffällig auch die enge Verbindung von Huawei und Skycom, die offenbar ihr Hauptquartier in China teilen. Einem iranischen Telekom-Manager zufolge tragen alle Skycom-Mitarbeiter in der Teheraner Niederlassung Huawei-Abzeichen.

„Huaweis Geschäfte im Iran stehen in voller Übereinstimmung mit geltendem Recht sowie den Regulierungsbestimmungen der UN, der USA und der EU“, beteuert der chinesische Telekomausrüster. „Diese Verpflichtung wurde von unserem Unternehmen strikt befolgt.“ Das gleiche Verhalten werde auch von den Partnern verlangt. HP gab eine ähnliche Erklärung ab und verwies auf sein „umfassendes Kontrollsystem“, um Partner und Wiederverkäufer zur Einhaltung aller Gesetze und Regulierungsanforderungen anzuhalten.

Im Oktober hatte der US-Kongress vor Produkten und Dienstleistungen chinesischer Unternehmen wie Huawei und ZTE gewarnt, weil sie mit einem Sicherheitsrisiko verbunden seien. In diesem Monat stufte auch ein interner Bericht die EU Telekom-Hardware von Huawei und ZTE als mögliche Bedrohung ein, da China mit ihr andere Länder ausspionieren könnte.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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