Microsoft veröffentlicht Fix-it-Tool für Zero-Day-Lücke in Internet Explorer

Microsoft hat ein Fix-it-Tool für eine am Wochenende bekannt gewordene Sicherheitslücke in Internet Explorer bereitgestellt. Es soll Nutzer vor den Folgen eines Angriffs auf die Schwachstelle in den Browserversionen 6, 7 und 8 schützen. Ein Patch, der die Anfälligkeit beseitigt, ist weiterhin in Arbeit.

Am Samstag hatte der Softwarekonzern das Loch in seinem Browser bestätigt. Ein Hacker könne beispielsweise mithilfe eines Links in einer E-Mail ein Opfer auf eine manipulierte Website locken und anschließend Schadcode auf ein betroffenes System einschleusen und ausführen, warnt Microsoft in einem Advisory. Internet Explorer 9 und 10 sind von dem Fehler nicht betroffen.

Das Fix-it-Tool verhindert, dass die Schwachstelle ausgenutzt werden kann. Die Browsernutzung soll nach Unternehmensangaben dadurch nicht beeinträchtigt werden. Ein Neustart sei nach der Installation der Behelfslösung nicht erforderlich.

Microsoft weist jedoch darauf hin, dass das Tool ein Sicherheitsupdate nicht ersetzen kann. „Während wird nur wenige Versuche beobachtet haben, die Lücke auszunutzen, empfehlen wir allen Nutzern, den Fix anzuwenden, um ihr System zu schützen“, schreibt Dustin Childs, Group Manager von Microsofts Trustworthy Computing Group, in einen Blogeintrag.

Wann eine Aktualisierung für Microsofts Browser zur Verfügung stehen wird, ist nicht bekannt. Der nächste reguläre Patchday des Unternehmens findet am 8. Januar statt.

Das Sicherheitsunternehmen Fire Eye entdeckte die Zero-Day-Lücke in der vergangenen Woche bei der Untersuchung eines Cyberangriffs auf die Website des amerikanischen Think Tanks „Council on Foreign Relations“. Der betreffende Exploit ist so gestaltet, dass nur Websurfer attackiert werden, die auf ihrem PC die Systemsprachen Englisch (US), Chinesisch, Japanisch, Koreanisch oder Russisch eingestellt haben. Weitere Details wollte Fire Eye aber nicht verraten, um Cyberkriminellen keine Hilfestellung zu geben. Einem Blogeintrag von Darien Kindlund zufolge, Senior Staff Scientist bei Fire Eye, wurde der schädliche Code mindestens seit 21. Dezember auf der Website gehostet.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Browsern aus? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Apple meldet Rekordumsatz im vierten Fiskalquartal

Die Einnahmen klettern auf fast 95 Milliarden Dollar. Allerdings belastet der Steuerstreit mit der EU…

2 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im ersten Fiskalquartal

Das stärkste Wachstum verbucht die Cloud-Sparte. Microsoft verpasst bei der Umsatzprognose für das laufende Quartal…

2 Tagen ago

Bezahlkarten: Infineon verspricht weniger Plastikmüll

Ein Coil-on-Module-Package integriert Chip und Antenne, was den Kartenkörper fast vollständig recycelbar machen soll.

3 Tagen ago

Firefox 132 schließt elf Sicherheitslücken

Mindestens eine Anfälligkeit erlaubt das Einschleusen von Schadcode. Außerdem erweitern die Entwickler den Support für…

3 Tagen ago

Telekom nennt Termin für 2G-Ende

Zum 30. Juni 2028 soll das 2G-Netz komplett abgeschaltet werden und den Weg für schnellere…

3 Tagen ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im dritten Quartal

Gewinn und Umsatz legen deutlich zu. Zum Wachstum tragen auch die Sparten Cloud und Abonnements…

3 Tagen ago