Canonical ist offenbar kurz davon, eine ganz auf Touchbedienung ausgerichtete Version seiner Linux-Distribution Ubuntu vorzustellen. Es könnte den Weg für schon länger angedeutete Tablets und Smartphones mit Ubuntu darstellen. Die Homepage von Ubuntu zählt die Stunden, Minuten und Sekunden bis zur Enthüllung herunter – nach deutscher Ortszeit heute Abend um 19 Uhr. „So nahe, dass Sie es schon fast berühren können“, lautet die unmissverständliche Andeutung.
Schon 2010 hatte Ubuntu-Gründer Mark Shuttleworth gegenüber ZDNet.com-Autor Steven J. Vaughan-Nichols erklärt, die neue Bedienoberfläche Unity sei als verbindendes Interface für Desktops, Netbooks und Tablets vorgesehen. Alle Voraussetzungen seien gegeben, um ein Ubuntu-Tablet zu schaffen, fügte Ubuntu-Community-Manager Jono Bacon hinzu. Noch vor der Veröffentlichung von Unity wurden erste kleine Schritte zur Multitouch-Bedienung vorgeführt – und seither hart an vollständigen Touchfunktionen für Unity gearbeitet.
Ende 2011 bestätigte Shuttleworth die Absicht, Ubuntu Linux für Smartphones, Tablets und Smart-TV-Geräte bereitzustellen. Im Dezember 2012 machte er in einem Interview mit Slashdot deutlich, dass die Arbeit an Ubuntu als Mobilbetriebssystem schon weit fortgeschritten war. „Lasst uns ein OS machen, das auf dem Mobiltelefon und auf Ihrem Supercomputer läuft“, sagte er. „Wir sind dem jetzt sehr nahe. Wir wissen, dass Ubuntu gut ist für ein großartiges Cloud-OS und ein großartiges Server-OS und einen großartigen Desktop. Ich glaube daher, dass die nächste Herausforderung darin besteht, eine nahtlose Erfahrung zu schaffen: von der Embedded-Welt bis in die Cloud.“
„Bei Unity wird es 2013 voll um Mobile gehen – Ubuntu auf Smartphones und Tablets zu bringen“, legte der Canonical-Chef Ende Dezember in einem Blogeintrag nach. Vaughan-Nichols erwartet daher unter anderem, dass Ubuntu eine vollständigere Unterstützung von ARM-Prozessoren ankündigen wird. Darüber hinaus hofft er auf die konkrete Ankündigung von Hardwarepartnern für Ubuntu-Tablets und Smartphones.
[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]
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