Macquarie Capital schätzt, dass Amazons Abteilung Web Services im Jahr 2013 einen Umsatz in Höhe von 3,8 Milliarden Dollar einfahren wird. Die Analysten halten den Anbieter von Infrastructure-as-a-Service an der Wall Street für unterschätzt. Als alleinstehendes Unternehmen wäre AWS ihrer Darstellung nach 19 bis 30 Milliarden Dollar wert. Analyst Ben Schachter geht bei seinen Zahlen davon aus, dass AWS für das gesamte Wachstum in der Sparte „Sonstige“ beim Amazon-Umsatz verantwortlich ist.
Parallel hat auch Morgan Stanley seine Prognose für Amazons Aktienkurs angehoben. Scott Devitt hält AWS für einen Faktor von großer strategischer Bedeutung. Die interessantere Darstellung findet sich aber doch bei Schachter. Er erwartet, dass AWS mehr Großunternehmen als Kunden gewinnen wird. Bisher wurden seine Ressourcen vor allem von Internet-Start-ups und kleinen Firmen gebucht. Im letzten Jahr konnte AWS aber beispielsweise den Arzneikonzern Pfizer als Kunden präsentieren.
Schachter von Maquarie geht davon aus, dass AWS im Jahr 2012 in einem Markt mit einem Volumen von etwa 11 Milliarden Dollar tätig war und 2 Milliarden Dollar umgesetzt hat. Dieses Jahr könne sich dies auf 3,8 Milliarden Dollar nahezu verdoppeln, schreibt er. Für 2014 setzt er in seiner „konservativen Schätzung“ 6,2 Milliarden Dollar und 2015 8,8 Milliarden Dollar an. Allerdings wird AWS auch 2015 erst 7 Prozent von Amazons Umsatz ausmachen. Damit ist es zwar signifikant, muss aber in der Bilanz nicht gesondert ausgewiesen werden.
Deshalb glaubt Schachter, dass die Firmenbilanz täuscht: „AWS ist für Amazon ein Geschäft mit 100 Prozent Bruttomarge. Die Kosten durchziehen aber seine Rubriken Technik und Inhalte. Wenn nun AWS schneller als Amazons Handelsbereich wächst, ändert sich das Profil der Gewinnspanne fürs Gesamtunternehmen.“ Besonders der Speicherdienst S3 sei mit seinem exponentiellen Wachstum noch für jahrelange Erfolge gut.
[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]
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