Sling Media hat eine Patentklage gegen seine Konkurrenten Belkin International und Monsoon Multimedia eingereicht. Alle drei haben Streaming-Boxen im Angebot, mit denen Anwender von jedem Gerät aus auf TV-Inhalte zugreifen können. Slings Slingbox stehen im Markt die etwas preisgünstigeren Modelle Belkin @TV und Monsoon Vulkano gegenüber.
Die EchoStar-Tochter Sling beanstandet nun gegenüber dem Bezirksgericht Nordkalifornien Verstöße gegen seine Schutzrechte. Es sind beispielsweise US-Patent Nummer 7.725.912 auf eine „Methode zur Implementierung eines Remote-Display-Systems mit Umcodierung“ und 7.877.776 auf ein „Personal Media Broadcasting System“. Weiterentwicklungen enthalten US-Patent 8.051.454 auf ein „Personal Media Broadcasting System mit Ausgangspuffer“ und 8.060.909, wieder unter dem Titel „Personal Media Broadcasting System“. Ebenfalls relevant ist Patent Nummer 8.266.657 auf eine „Methode, um ein Mehrzimmer-Fernsehsystem effizient einzurichten“.
Ein Sprecher von Sling kommentierte gegenüber News.com, alle diese Patente habe man intern entwickelt. Sie seien essenziell für die Slingbox-Geräte. Zum Timing der Klage – während der Messe CES 2013 für Unterhaltungselektronik – wollte er nichts sagen. Auf der US-Messe ist „Fernsehen immer und überall“ ein zentrales Thema. Während der Slingbox seit Jahren vorgeworfen wird, sie sei ein Auslaufmodell, das Fernseh-Inhalte zunehmend direkt online publiziert würden, ist dies auch in den USA bisher nicht eingetreten – und Streaming-Boxen wie die von Sling und Wettbewerbern finden weiterhin zahlreiche Abnehmer.
Patent 8.051.454 beschreibt ein „Personal Media Broadcasting System mit Ausgangspuffer“ (Diagramm: Sling Media).
Das Slingbox-Standardmodell ist via Herstellerwebsite für rund 150 Euro erhältlich. Die HD-Version mit Anschluss für drei Geräte (etwa Settop-Box, DVD-Player und Festplattenrekorder) kostet in Deutschland 250 Euro. Belkins @TV gibt es hierzulande nur in der Plus-Version für 200 Euro. In den USA verkauft das Unternehmen aber eine Variante ohne „plus“ für 150 Dollar, während die einfache Slingbox dort 180 Dollar kostet.
EchoStar hatte Sling Media im Jahr 2007 übernommen. Mit dem Prozess gegen die beiden Konkurrenten schlägt es erstmals einen aggressiveren Kurs ein, um seine Marktposition zu verteidigen und möglicherweise seine Nutzerbasis auszubauen. Die App Slingplayer Mobile ist für iPhone und iPad sowie für Geräte mit Android und Windows Phone erhältlich.
[mit Material von Casey Newton und Greg Sandoval, News.com]
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