Microsoft hat bisher 60 Millionen Lizenzen für Windows 8 verkauft. Sie wurden an PC-Hersteller und an jene Kunden ausgegeben, die eine Aktualisierung erworben haben. Das hat Tami Reller auf der Messe CES mitgeteilt, auf der Microsoft in diesem Jahr erstmals nicht mit einem Stand vertreten ist. Reller verantwortet Finanzen und Marketing der Windows-Division.
Nicht alle diese Lizenzen müssen für tatsächlich in Betrieb genommene Systeme stehen. Neben Upgrades bezog sich Reller ausdrücklich auf „Verkäufe an OEMs für neue PCs“. Auf Volumenlizenzen für Firmen ging sie nicht speziell ein.
Insgesamt liege man mit der Einführung von Windows 7 auf einer Höhe, sagte Reller – wie schon bei früheren Anlässen. Sie gab aber zu: „Windows 8 ist eine große, ambitionierte Veränderung.“
Ende November hatte Microsoft 40 Millionen verkaufte Lizenzen gemeldet. Viele Marktforscher und Analysten beobachten aber einen äußerst verhaltenen Start. Context zufolge meiden vor allem Unternehmen Windows 8. Einen Fehlstart meldeten auch die NPD Group sowie Forrester, und laut Microsoft-Kenner Paul Thurrott ist man auch in Redmond selbst enttäuscht. Nur Net Applications meldete einen deutlichen Anstieg der Nutzerzahl im Dezember.
Der schwache Start von Windows 8 lässt sich zumindest teilweise darauf zurückführen, dass noch kaum Ultrabooks und Convertible Tablets mit Windows 8 auf dem Markt sind. Nur ein Touchscreen rechtfertigt aber die Umgewöhnung, die Microsofts neue Oberfläche erfordert. Auf der CES wurde eine Vielzahl solcher Geräte vorgestellt, bis zum Verkaufsstart werden aber in den meisten Fällen erneut Wochen vergehen.
Windows 7 entwickelt sich Reller zufolge weiter hervorragend. „Über 90 Prozent der Unternehmen“ – was für Firmen mit mindestens 2000 Mitarbeitern steht – seien „unterwegs zu Windows 7“, sagte sie auf Nachfrage.
Die Frage nach einem Surface-Ultrabook oder Surface-Smartphone direkt von Microsoft wollte Reller auf der CES nicht beantworten. Sie traf aber die Aussage, „es ist für uns wirklich wichtig, mit Surface erfolgreich zu sein.“
In einem Blogbeitrag hat Microsoft parallel eine weitere Zahl genannt, um den Erfolg von Windows 8 und RT zu belegen. Es teilte mit, die Zahl der Downloads von Windows-Store-Apps habe die Marke von 100 Millionen überschritten. Damit sind Anwendungen mit der neuen Oberfläche gemeint, die ursprünglich als Metro-Stil bezeichnet worden waren, bis die Metro-Gruppe protestierte.
[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]
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