Die Dell-Tochter Wyse hat am Rand der US-Messe CES „Project Ophelia“ vorgestellt – ein PC-System in der Größe eines USB-Sticks mit Android darauf, das beliebige externe Bildschirme nutzt. Zum Einsatz kommt auf diesem portablen Nachfolger des Thin Client derzeit Android-Version 4.1 alias Jelly Bean.
Ein Mitarbeiter des Projekts sagte, er nehme kein Notebook mehr mit auf Reisen – wenn er mehr als ein Smartphone benötige, stecke er den Android-Client an den Hotelfernseher oder einen verfügbaren Monitor an. Und Projektleiter Tarkan Maner zufolge soll ein solches Android-System weniger als 100 Dollar kosten. Auch Entwicklungsländer seien daher denkbare Märkte dafür.
Im Rahmen der Demonstration in einem Restaurant in Las Vegas spielte Dell Wyse ein Video in 1080p auf einem gewöhnlichen Monitor ab. Als Schnittstellen gibt es MHL (und somit per Adapter sowohl HDMI als auch USB) und die Funktechniken Wi-Fi sowie Bluetooth. „Project Ophelia“ enthält eine Stromversorgung.
Neben dem Rechner selbst müsste ein Firmenmitarbeiter, der mit „Project Ophelia“ reist, zumindest eine Bluetooth-Tastatur und eine Maus einpacken. Und wenn ein solcher Mitarbeiter zudem mit Smartphone unterwegs ist, stellt sich die Frage, ob es nicht einfacher wäre, das Smartphone selbst mit dem Hotel-TV und der Funktastatur zu verbinden, um einmal an größeren Tabellen oder umfangreichen Textdokumenten zu arbeiten. Aber ein Smartphone will Dell ja nicht mehr ins Programm nehmen.
Mini-PCs mit Android-Betriebssystem sind keine neue Erfindung von Dell Wyse. So gibt es derzeit etwa den MiniX NEO G4 mit HDMI und USB für unter 80 Euro zu kaufen. Dell könnte Firmen aber die nötige Sicherheit und Verwaltbarkeit einschließlich regelmäßiger Updates bringen. Das Unternehmen strebt immerhin an, Marktführer bei der Verwaltung von Privatgeräten in Firmen (BYOD) zu werden – ein tragbarer Thin Client würde dieses Angebot sicher sinnvoll ergänzen.
[mit Material von Andrew Nusca, ZDNet.com]
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