Eric Schmidt hat seine umstrittene Reise nach Nordkorea abgeschlossen. In einer Pressekonferenz sagte er, die private Delegation, der er angehörte, habe Vertreter Koreas über die Rolle des Internets bei der wirtschaftlichen Entwicklung aufgeklärt. Laut Wall Street Journal sagte Schmidt: „Da die Welt immer stärker vernetzt ist, wird ihre Entscheidung für eine komplette Abschottung ihren Blick auf die Welt stark beeinflussen.“
Ohne Zugang zum Internet werde es „schwerer für sie, wirtschaftlich aufzuholen. Wir haben diese Alternative deutlich beschrieben“, fügte Schmidt hinzu. Die vom US-Außenministerium als „wenig hilfreich“ abgekanzelte Reise war vorab als „private humanitäre Mission“ beschrieben worden.
Der Google-Chairman war im Gefolge des US-Politikers Bill Richardson von Peking aus in die nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang geflogen. „Ich habe Eric eingeladen“, erklärte Richardson, der frühere Gouverneur des Bundesstaates New Mexico, vorab gegenüber CBS. „Er kommt als privater Bürger mit, das ist keine Google-Reise. Er interessiert sich für Außenpolitik, er ist ein Freund von mir, und ich hielt es für wichtig, dass es bei unserer Reise eine breitere Perspektive gibt.“ Er erwähnte Schmidts Interesse an „einigen der wirtschaftlichen Probleme dort“ sowie „dem Social-Media-Aspekt“, ohne das weiter auszuführen.
Rückblickend sagte Richardson nur, man habe eine „gute Gelegenheit“ gehabt, um „über eine Erweiterung des Internets und über Mobiltelefone in der Demokratischen Volksrepublik Korea zu sprechen“. Die Delegation, der mit Jared Cohen auch der Chef von Google Ideas angehörte, besuchte etwa das Computerlabor der Kim-Il-Sung-Universität in Pjöngjang. Dort zeigte ein Student, wie er über das Internet auf Lehrmaterial der Cornell University in den Staaten zugreift, wie Associated Press berichtet.
Der Grund, warum das Außenministerium die Reise ablehnte, waren vorangegangene Raketentests durch Nordkorea gewesen. Es sei nicht der richtige Zeitpunkt, das Land zu besuchen, über das die USA Sanktionen verhängt haben. Ob die Delegation sich wie vorab angekündigt über den Verbleib von Kenneth Bae informieren konnte, eines Amerikaners koreanischer Herkunft, ist nicht bekannt. Nordkorea hatte im letzten Monat seine Verhaftung bekannt gegeben, ohne konkrete Vorwürfe gegen ihn zu nennen.
[mit Material von Steven Musil, News.com]
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