Amazon plant, CD-Käufer zu belohnen, indem es ihnen eine Cloud-Version ihrer gekauften Musik kostenfrei in Form eines Online-Schließfachs zur Verfügung stellt. Dies berichten Quellen von News.com. So soll natürlich auch für den Amazon Cloud Player geworben und dessen Akzeptanz beschleunigt werden.
Update 15.45 Uhr: Amazon hat die Funktion AutoRip inzwischen bestätigt und eine Informationsseite dazu freigeschalten. Der Service erstreckt sich auch in die Vergangenheit, wird aber nicht für sämtliche CDs angeboten. Ein blaugrüner Pfeil markiert CDs, die Teil des AutoRip-Programms sind.
Den Quellen zufolge könnte dies sogar rückwirkend für bei Amazon gekaufte CDs geschehen. Auf die Online-Version können die Anwender dann von jedem mit dem Web verbundenen Gerät aus zugreifen. Intern bezeichnet Amazon diese Funktion als „Auto-rip“, obwohl die Songs wohl kaum jedesmal neu „gerippt“ – in einem komprimierten Format wie MP3 abgespeichert – werden. Die offizielle Bezeichnung steht noch nicht fest.
Die Konvertierung früher gekaufter CDs könnte für Amazon ein gewaltiges Projekt darstellen. Vor einem Jahrzehnt, als es noch kein iTunes gab, hat Amazon schließlich eine gewaltige Zahl an CDs vertrieben, und selbst heute dürfte es sich noch um eine Warenart mit nicht geringem Umsatz handeln.
Auch jetzt schon können Nutzer von Amazon Cloud Player ihr Online-Schließfach ohne Upload befüllen. Sie haben nämlich die Möglichkeit, iTunes- und Windows-Media-Player-Bibliotheken zu scannen und mit Amazons Musikbibliothek abzugleichen. Außerdem stehen bei Amazon gekaufte MP3-Dateien automatisch in Cloud Player zur Verfügung. Selbst wenn der Anwender keine Mobilgeräte nutzen sollte, verfügt er somit über ein Cloud-Backup seiner Einkäufe.
Eine ähnliche Strategie hatten fünf der sechs Hollywood-Studios letztes Jahr mit UltraViolet eingeschlagen, einem Clouddienst, der DVDs und Blu-ray-Discs ergänzen soll. Der Beweggrund dürfte aber ein anderer als bei Amazon sein: Die Studios möchten, dass Filmfans weiter Exemplare kaufen und sammeln, anstatt den gerade interessanten Film nur schnell auszuleihen oder per Streaming anzusehen.
Den Zahlen von Nielsen Soundscan zum Musikmarkt 2012 zufolge ist die CD auch heute noch das dominierende Musikformat, auch wenn ihr Anteil stetig sinkt. Im letzten Jahr verlor sie 12,8 Prozent, während die Verkäufe digitaler Alben um 14 Prozent und die einzelner Songs um 5 Prozent zulegten.
[mit Material von Greg Sandoval, News.com]
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