G-Raid mit Thunderbolt im Test

Mit der G-Raid mit Thunderbolt wendet sich G Technology an Mac-Anwender, die auf der Suche nach einem leistungsfähigen, externen Speichersystem sind. Vor allem, wenn es um Videobearbeitung geht, ist das G-Raid mit einer Speicherkapazität von 8 Terabyte eine interessante Alternative.

Im schicken Gehäuse, das über ein Thunderbolt-Kabel mit dem Mac verbunden wird, befinden sich zwei Hitachi-Festplatten vom Typ HDS724040ALE640 mit jeweils 4 Terabyte Kapazität (SATA 6 Gbit/s, 7200 U/min), die als Raid 0 vorkonfiguriert sind. Allerdings verfügt das G-Raid nicht über einen eigene Raid-Logik. Die im Gehäuse verbaute Platine sorgt lediglich dafür, dass die beiden SATA-Platten über Thunderbolt Anschluss an den Mac finden. Die Konfiguration des Raid-Systems übernimmt Mac OS. Standardmäßig sind die Platten als Raid-0 vorkonfiguriert. Damit sind die Datentransferraten am höchsten. Wer möchte, kann das System mit dem Festplattendienstprogramm aber auch als Raid 1 konfigurieren. Das ist zwar sicherer, aber die Performance beträgt dann nur noch die Hälfte.

Im Betrieb sind die beiden Platten und der Gehäuselüfter deutlich hörbar. Allerdings ist das Geräusch nicht nervig, vielmehr handelt es sich eher um ein leichtes Surren. Dennoch werden besonders geräuschempfindliche Anwender das Gerät trotzdem auf den Boden stellen. Dann stören auch nicht die leichten Vibrationen, die das G-Raid auf dem Schreibtisch erzeugt. Klappt man das MacBook zu oder finden keine Zugriffe mehr statt, schalten sich die beiden Festplatten und auch der Gehäuselüfter ab. Lediglich die Betriebs-LED weist noch darauf hin, dass das Gerät betriebsbereit ist. Sobald ein Zugriff auf das Raid-System erfolgt, fährt es in wenigen Sekunden wieder hoch.

Die G-Raid mit Thunderbolt liefert sehr gute Leistungswerte. Bei der Bearbeitung von Videos mit sehr hohen Auflösungen muss man allerdings Einschränkungen hinnehmen.

Bei den Leistungstests liefert das G-Raid überzeugende Resultate. Laut Disk Speed Test von Blackmagic Design eignet sich die Lösung ohne Einschränkung für die Bearbeitung von Videodaten im 10-Bit-Format YUV 4:2:2. Bei 10 Bit RGB 4:4:4 reicht die gebotene Datenraten nicht für 1080p-Auflösungen mit 50 und 60 fps aus. Wer Videos im Format 12 Bit RGB 4:4:4 bearbeitet, muss schon ab 1080p und 29,97 fps Einschränkungen hinnehmen. Insgesamt liefert das G-Raid für Videobearbeitung aber eine bessere Performance als die integrierte SSD.

Selbstverständlich lässt sich die Lösung auch als herkömmliches Speichermedium nutzen. Sie ist beispielsweise kompatibel zu dem in Mac OS integrierten Backup-Programm Time Machine. Allerdings ist ein Raid-0-System nicht unbedingt für Sicherungen geeignet. Schließlich sind die Daten schon dann nicht mehr zugänglich, wenn nur eine der beiden Festplatten nicht mehr funktioniert. Eine Lapsus liefert die Lösung bei der in Mac OS integrierten Verschlüsselungsmethode File-Vault: Diese wird nicht unterstützt.

Fazit

Das G-Drive kostet in der Konfiguration mit 8 Terabyte 739 Euro, mit 4 Terabyte sind 549 Euro fällig. Dazu muss man noch die Kosten für ein Thunderbolt-Kabel in Höhe von 50 Euro addieren. Damit ist die Lösung aber zu anderen Produkten auf dem Markt durchaus konkurrenzfähig. Wer noch mehr Performance benötigt, muss zu deutlich teureren Lösungen wie dem Pegasus-Raid-System R4 von Promise für knapp 1000 Euro greifen. Anwender, die keine besonderen Ansprüche an die Leistung stellen, sind bereits mit einer einfachen externen USB-Festplatte besser bedient.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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