Kodak darf seine Patente an Apple und Google verkaufen

Ein US-Insolvenzrichter hat den Verkauf von mehr als tausend Schutzrechten des Kameraherstellers Kodak an ein Konsortium genehmigt, dem unter anderem Apple, Google und Microsoft angehören. Das Geschäft spült 525 Millionen Dollar in die Kassen des angeschlagenen Traditionsunternehmens.

Die 1100 Schutzrechte, die Techniken für Sucher digitaler Kameras sowie für die Aufnahme und Bearbeitung von Bildern beschreiben, sollen Kodak dabei helfen, einen Kredit von ursprünglich 950 Millionen Dollar an die Citigroup zurückzubezahlen. Nach Angaben eines Anwalts von Kodak schuldet das Unternehmen seinen Geldgebern noch rund 665 Millionen Dollar.

Ursprünglich war Kodak von einem Wert des Patentportfolios von 2 bis 2,5 Milliarden Dollar ausgegangen. Der zuständige Richter Allan Gropper sagte einem Bericht von Bloomberg zufolge, der erzielte Preis sei „enttäuschend“. „Wir bringen den Fall voran und sollten deswegen optimistisch sein“, ergänzte Gropper.

Zu den neuen Eigentümern der Kodak-Patente gehören auch Adobe, Amazon, Facebook, Fujifilm, HTC, Huawei, Research In Motion, Samsung und Shutterfly. Angeführt wird das Konsortium von dem Patentverwerter Intellectual Ventures, der auch für die Vermarktung der Schutzrechte zuständig ist.

Kodaks Aufsichtsratsvorsitzender und CEO Antonio M. Perez feierte den Verkauf im Dezember als wichtigen Schritt in Richtung eines „starken, nachhaltigen Unternehmens“. Eastman Kodak hatte im Januar 2011 Gläubigerschutz beantragt. Das Insolvenzverfahren will es im Lauf dieses Jahrs abschließen.

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago